Der Autor des Buches "Mikronährstoffe für den leistungsorientierten Sportler" und Gründer des Newsletters "Leben in Gesundheit" Martin Nake
Martin Nake
Autor und Student

"Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts."

Hallo, mein Name ist Martin Nake und ich bin Gründer von „Leben in Gesundheit“ sowie der Herausgeber dieses informativen und hilfreichen Ernährungs- sowie Gesundheitsblogs.

Mein Ziel ist es, Ihnen dank einer gesunden Ernährung ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen.

Ich möchte, dass Sie selbst über Ihre Gesundheit entscheiden können und nicht auf die Medizin bzw. Pharmaindustrie angewiesen sind. Wir Menschen können selbst, durch unsere Ernährung und unseren Lebensstil, unsere Gesundheit beeinflussen und ich gebe Ihnen wichtige Tipps, Hilfestellungen sowie hilfreiche Anleitungen, damit Sie dies durchsetzen können.

Ebenso biete ich eine individuelle Ernährungsberatung an, damit Sie endlich, von einer gesunden Ernährung und der damit eingehenden verbesserten Lebensqualität profitieren können, körperlich sowie psychisch.

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Im Labor gezüchtetes Fleisch

Wie gesund und nachhaltig ist Kulturfleisch wirklich
und wie wird es hergestellt?

Blogbeitrag als PDF, Print und E-Mail  👉

  • Was ist Kulturfleisch?
  • Entwicklung von Laborfleisch
  • Wie wird Fleisch aus dem Labor hergestellt?
  • Wie nachhaltig ist Kulturfleisch wirklich?
  • Kann Kulturfleisch den Welthunger stoppen?
  • Wie gesund ist Laborfleisch eigentlich?
  • Gesundheitliche Risiken
  • ethische Bedenken

Was ist Kulturfleisch?

Im Labor gezüchtetes Fleisch, auch Kulturfleisch oder in vitro Fleisch genannt, ist Fleisch, welches aus den Zellen von Tieren hergestellt wird.

In der Zellkultur werden keine Fleischstücke mit Knochen und Haut oder Fett durchsetzt, wie ein saftiges Rib-Eye-Steak. Muskelzellen benötigen andere Bedingungen und Nährstoffe als Fettzellen, daher müssen sie separat hergestellt werden. Wenn das reine Fleisch oder Fett geerntet wird, ist es eine formlose Zellpaste.

Genau aus diesem Grund war das erste Stück Kulturfleisch, ein Burger, welches von Prof. Dr. Mark Post im August 2013 hergestellt wurde.

Zu dieser Zeit kostete der aus Zellkulturen gezüchtete Burger 300.000 Dollar und sollte demonstrieren, dass sich „echtes“, schmackhaftes Fleisch in Zellkulturen erzeugen lässt, ohne dafür Tiere halten und schlachten zu müssen.

Entwicklung von Laborfleisch

„Etwa 10 Jahre werde es dauern, bis eine Massenproduktion möglich sei“, meinte Prof. Post damals. Inzwischen rückt dieses Ziel näher.

In Singapur sind 2021 Chicken-Nuggets aus Zellkultur-Fleisch auf dem Markt gekommen. Damit gilt Singapur als das erste Land (bzw. Stadtstaat), welches das erste kommerzielle Produkt aus Kulturfleisch in die Supermarkt-Regale brachte.

Längst ist Post mit seinem Unternehmen Mosa Meat, welches als erstes Zellkultur-Fleisch züchtete, nicht mehr allein. Aktuell sind es bereits 50 Unternehmen, die Fleisch und Fisch im Labor produzieren wollen, dazu kommen 30 weitere als Zulieferer (Nature, März 2021).2

In der Branche herrscht Goldgräberstimmung. Große internationale Konzerne aus der Fleisch- und Lebensmittelbranche beteiligen sich mit viel Geld an Start-ups und Pionierunternehmen. Bekannte Kapitalgeber wie Bill Gates, Sergey Brin, Mitbegründer von Google, der britische Milliardär Richard Bronson (Virgin) oder grüne Prominenz wie Leonardo DiCaprio feuern den Hype um das tierfreie Zellkultur-Fleisch weiter an.2

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Bisher präsentieren die Reihe an Start-ups, welche sich auf das Züchten von Zellkultur-Fleisch spezialisiert haben, vor allem Burger-Pattys, Nuggets oder Hackfleisch her.

Bedeutend anspruchsvoller ist es wiederum, ganze Fleischstücke so „wachsen“ zu lassen, dass diese nach Form, Textur und Aussehen dem echten Aussehen entsprechen. Ein richtiges Steak aus dem Labor ist aus diesem Grund so schnell noch nicht in Sicht.

Bisher ist die Herstellung von Zellkultur-Fleisch sehr teuer sowie ein schwieriger Prozess, welcher ethisch noch nicht ganz vertretbar ist. Jedoch arbeiten die zahlreichen erfahrenen Zellfleisch-Startups, aber auch erfahrene Biotech-Unternehmen, mit Hochdruck an tierfreien Kulturmedien.

Welchen Weg sie dabei einschlagen und wie weit sie sind, verraten sie nicht. Wer als erster Erfolg hat, wird auf einem künftigen Wachstumsmarkt die Nase vorn haben.

Wie wird Fleisch aus dem Labor hergestellt?

Ich habe Ihnen bereits erwähnt, dass Zellkulturfleisch im Labor gezüchtet wird, indem Zellen von Tieren genutzt werden.

Doch wie läuft dieser Prozess genau ab und kann die Produktion von Fleisch, welches durch die Teilung von Tierzellen hergestellt wird, wirklich funktionieren?

Im Labor gezüchtetes Fleisch beginnt typischerweise mit der Extraktion von Zellen aus einem lebenden Tier.

Dieser Vorgang verursacht nur ein vorübergehendes Unbehagen für das Tier. Diese Zellen werden dann in eine Mischung aus verschiedenen Nährstoffen gegeben, wo sie sich vermehren und die Sehnen von echtem Fleisch bilden. Die Mitarbeiter der Produktionsstätte können dieses Gewebe dann verwenden, um eine Vielzahl unterschiedlicher Fleischstücke herzustellen.

Die Zellen, die bei der Produktion von im Labor gezüchtetem Fleisch verwendet werden, werden Stammzellen genannt – das sind Zellen, die sich selbst erneuern und in spezialisiertere Zelltypen differenzieren können. Je nach gewünschtem Produkt werden spezifische Stammzellen ausgewählt. Zum Beispiel würden Leberzellen benötigt, um Gänseleber herzustellen.

Zellen werden einem Tier durch harmlose Biopsie entnommen und dann in ein warmes, steriles Gefäß mit einer Lösung, die als Wachstumsmedium bezeichnet wird und Nährstoffe wie Salze, Proteine und Kohlenhydrate enthält, gegeben. Etwa alle 24 Stunden haben sich die Zellen verdoppelt.

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Im Labor gezüchtetes Fleisch beginnt typischerweise mit der Extraktion von Zellen aus einem lebenden Tier.

Dieser Vorgang verursacht nur ein vorübergehendes Unbehagen für das Tier. Diese Zellen werden dann in eine Mischung aus verschiedenen Nährstoffen gegeben, wo sie sich vermehren und die Sehnen von echtem Fleisch bilden. Die Mitarbeiter der Produktionsstätte können dieses Gewebe dann verwenden, um eine Vielzahl unterschiedlicher Fleischstücke herzustellen.

Die Zellen, die bei der Produktion von im Labor gezüchtetem Fleisch verwendet werden, werden Stammzellen genannt – das sind Zellen, die sich selbst erneuern und in spezialisiertere Zelltypen differenzieren können. Je nach gewünschtem Produkt werden spezifische Stammzellen ausgewählt. Zum Beispiel würden Leberzellen benötigt, um Gänseleber herzustellen.

Zellen werden einem Tier durch harmlose Biopsie entnommen und dann in ein warmes, steriles Gefäß mit einer Lösung, die als Wachstumsmedium bezeichnet wird und Nährstoffe wie Salze, Proteine und Kohlenhydrate enthält, gegeben. Etwa alle 24 Stunden haben sich die Zellen verdoppelt.

Seit vielen Jahren verlassen sich Hersteller von im Labor gezüchtetem Fleisch als Wachstumsmedium für ihre Produkte auf fötales Kälberserum, das bei der Schlachtung von trächtigen Kühen gewonnen wird.

Anfang dieses Jahres gab das Unternehmen Mosa Meat jedoch bekannt, dass sie diese Substanz aus ihrem Produktionsprozess eliminiert hatten.4

Damit sollen die Kosten sowie die ethischen Aspekte bei der Herstellung von Kulturfleisch signifikant verbessert werden.

Wie nachhaltig ist Kulturfleisch wirklich?

Es ist bereits allgemein bekannt, dass die Tierproduktion Unmengen an Treibhausgase freisetzt und signifikant zum Klimawandel beiträgt.

Bis zu 20 % der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase werden durch die weltweite Tierhaltung verursacht und stellen somit eine schlechtere Ökobilanz dar, als der weltweite Verkehrssektor.

Der Unterschied in den Emissionen zwischen Fleisch- und Pflanzenproduktion ist eklatant – um 1 kg Weizen zu produzieren, werden 2,5 kg Treibhausgase emittiert. Ein einziges Kilo Rindfleisch verursacht hingegen 70 kg Emissionen.5

Durch die erheblich schlechte Umweltbilanz, welche auf den hohen Fleischverzehr sowie die Produktion der Massentierhaltung zurückgeht, ernähren sich immer mehr Menschen vegetarisch bzw. vegan.

Jedoch gibt es bereits einige Trends mehr, wobei der Konsum von Fleisch durch nachhaltigere Alternativen ersetzt wird, wie beispielsweise der Konsum von Insekten bzw. der Verzicht auf konventionelles Fleisch und dafür ein seltener Verzehr von Bio-Fleisch bzw. Fleisch vom Bauern.

Zellkultur-Fleisch soll nach Hersteller ebenso nachhaltiger als der Verzehr von richtigem Fleisch sein.

Viele Start-ups und Unternehmen, welche in-vitro-Fleisch herstellen, sowie daraus folgend Produkte entwickeln, werben mit der besseren Ökobilanz, weniger Landnutzung und weniger Treibhausgas-Emissionen.

Doch ist Fleisch aus Zellkulturen wirklich nachhaltiger und kann dies unsere Ökobilanz verbessern?

Die Wahrheit ist, niemand kann es derzeit genau wissen, bis die Massenproduktion stattfindet. Die Modellierung der potenziellen Auswirkungen einer sich schnell entwickelnden und noch im Aufbau befindlichen Biotech-Industrie unterliegt vielen Wenn und Aber. Eine Studie der University of Oxford aus dem Jahr 2019 warnte davor, dass die Energie, die zur Herstellung von Kulturfleisch verwendet wird, mehr Treibhausgase freisetzen könnte als die traditionelle Landwirtschaft.6

Jedoch ist hier wichtig zu erwähnen, dass in manchen Szenarien dieser Studie Strom aus fossilen Brennstoffen verwendet wurde und manchmal aus erneuerbaren, nachhaltigeren Quellen.

Durch die reine Verwendung würde die Produktion von Kulturfleisch in meinen Augen jedoch signifikant weniger Treibhausgas-Emissionen verursachen würde.

Je nach Szenario kann kultiviertes Fleisch die Umwelt stärker oder weniger stark belasten als die normale Landwirtschaft.

Kultiviertes Fleisch ist zwar keine Wunderwaffe zur Lösung aller Probleme der Welt, jedoch hat es aber viel Potenzial, weil es direkt eine nachhaltigere Alternative zu herkömmlichem Fleisch darstellt.

Es ist eine effizientere Art, Pflanzen in Fleisch umzuwandeln, und daher wird viel weniger Land und Wasser benötigt, um diese Pflanzen zu produzieren.

Tatsächlich kann die Umstellung auf Laborfleisch den Wasserverbrauch erheblich senken und ebenso die Landwirtschaftlich genutzte Fläche wird somit signifikant weniger und kann somit für den Anbau von Pflanzen, welche zur Ernährung von Menschen und nicht von Nutztieren dienen, genutzt werden.

Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass Laborfleisch mehr Energie benötigt als herkömmliches Fleisch.

Für einen geringeren CO₂-Fußabdruck als herkömmliches Fleisch ist es aus diesem Grund entscheidend, dass erneuerbare Energiequellen bei der Produktion verwendet werden, auch in der Lieferkette – wichtig für die Produktion von Nährstoffen und anderen Zutaten, die für das Kulturmedium benötigt werden.

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Eine Oxford -Studie aus dem Jahr 2011 schätzt, dass die Produktion von im Labor gezüchtetem Fleisch bis zu 96 Prozent weniger globale Treibhausgasemissionen, 98 Prozent weniger Landverbrauch und bis zu halb so viel Energie erfordern könnte.7

Jedoch ist diese Studie bereits einige Jahre vergangen und seit dieser Zeitspanne stehen viele Forscher den Erkenntnissen dieser Studie kritisch gegenüber.

Auch wenn Fleisch, welches im Labor gezüchtet wurde, definitiv den Wasserverbrauch sowie die Landnutzung deutlich verringern wird, ist die Einschätzung nach der CO₂-Ökobilanz sowie sehr schwierig. Hier kommt es, wie bereits erwähnt, darauf an, aus welchen Quellen die benötigte Energie stammt.

Kann Kulturfleisch den Welthunger stoppen?

Auf der ganzen Welt werden mehr als genug Lebensmittel produziert, um die Weltbevölkerung zu ernähren – aber immer noch hungern bis zu 829 Millionen Menschen. Nachdem er ein Jahrzehnt lang stetig zurückgegangen ist, nimmt der Welthunger zu und betrifft fast 10 % der Menschen weltweit.

Von 2019 bis 2022 wuchs die Zahl der unterernährten Menschen um bis zu 150 Millionen, eine Krise, die weitgehend durch Konflikte, den Klimawandel und die COVID-19-Pandemie verursacht wurde.

Schätzungsweise leiden 14 Millionen Kinder unter fünf Jahren an schwerer akuter Unterernährung, auch bekannt als schwere Auszehrung, doch nur 25 Prozent der akut unterernährten Kinder haben Zugang zu lebensrettenden Behandlungen.

Auch wenn bereits heutzutage eine Vielzahl an Menschen unter Hunger leiden und viele sogar an den Folgen von Unterernährung sogar sterben, sind heutzutage noch relativ genügend Nahrungsmittel verfügbar. Jedoch wird sich dies durch den signifikanten Zuwachs der Weltbevölkerung zukünftig dramatisch ändern.

Derzeitig zählt die Weltpopulation ca. 7,6 Milliarden Menschen, von denen jeder dritte teilweise Hunger erleiden muss. Schon im Jahr 2050 steigt die Zahl der Menschen so stark an, dass sie kurz vor den 10 Milliarden steht. Um diese gewaltige Anzahl an Menschen ernähren zu können, müssen wir 70 % mehr Nahrungsmittel produzieren.8

Dies erweist sich als äußerst schwierig, da der Klimawandel bereits jetzt häufig zu Ernteausfällen führt, unsere Ressourcen an Wasser knapp werden und die Bodenqualität schlechter wird.9

Dazu kommt, dass der Nahrungsmittelbedarf pro Kopf ebenfalls steigt, weil das Essen für wohlhabendere Menschen zur Freizeitbeschäftigung geworden ist. All das wird sich in den kommenden Jahren noch verschlimmern.

Aus diesem Grund suchen immer mehr Länder nach „nachhaltigen Nahrungsmittel“, um die Menge an Nahrungsmittel für die Zukunft zu sichern. Und hier könnte laut vielen Experten Kulturfleisch der Schlüssel sein. Doch ist dies wirklich so?

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Jedes Kilo konventionell erzeugtes Fleisch erfordert 4 kg bis 10 kg Futter, während kultiviertes Fleisch die Effizienz durch die Verwendung von nur 2 kg Futter erheblich steigert.

Somit kann durch die Verwendung von Laborfleisch, erhebliche Mengen an Nahrungsmittel, wie beispielsweise Getreide und Soja, gespart werden und könnten zum Verzehr der Bevölkerung verwendet werden.

Wie bereits erwähnt, wird durch die Verwendung von Laborfleisch ebenso die landwirtschaftliche Flächennutzung enorm eingeschränkt – und zwar um ganze 98 %, wenn man der Oxford-Studie Glauben schenkt.

Wie gesund ist Laborfleisch eigentlich?

Auch wenn Laborfleisch für unsere Umwelt definitiv von Vorteil und eine effektive Möglichkeit ist, den Welthunger zu stoppen sowie die Nahrungsmittelverfügbarkeit für die Zukunft aufrechtzuerhalten.

Im Labor gezüchtetes Fleisch verbraucht weit weniger Energie, Land und Wasser. Es gilt als relativ frei von Grausamkeit und umweltbewusst.

Doch eine ganz wichtige Frage steht immer noch offen.

Wie sieht es mit unserer Gesundheit aus?

Fleisch aus dem Labor in einer streng kontrollierten Umgebung produziert, die das Fleisch vor Mikroben und Verunreinigungen schützen kann. E. coli, Salmonellen und Campylobacter sind Darmpathogene, die jedes Jahr Krankheiten verursachen und ein Problem für Fleischesser darstellen. Da das im Labor gezüchtete Fleisch keine Darmorgane enthält, kann es bei der Schlachtung nicht kontaminiert werden.

2019 ging aus dem Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hervor, dass fast jedes zweite Stück Hähnchenfleisch mit dem Durchfallerreger Campylobacter belastet ist, was bei kultivierten Fleisch vermieden werden könnte.10

Im Labor gezüchtetes Fleisch ist auch frei von Wachstumshormonen, die oft in Nutztiere gespritzt werden, um ihr Fleisch besser zu machen. Dies macht das im Labor gezüchtete Fleisch gesünder.

Synthetisch hergestellte Wachstumshormone sind vor allem wegen deren möglichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die Pubertät und Krebserkrankungen umstritten.

Studien zeigen, dass die zugesetzten Hormone in Rindfleisch und Milch zu finden sind und den Östrogen- und Testosterongehalt der Kühe in den oberen Bereich der Normwerte treiben.11

Dies erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, als Mann unfruchtbar zu werden, sondern erhöht ebenso die Wahrscheinlichkeit, an Krebs und anderen Krankheiten zu erkranken signifikant.12

Eine weitere Folge des im Labor gezüchteten Fleisches ist das Ausbleiben von Zoonosekrankheiten. Tiere, die auf engem Raum gehalten werden, sind anfällig für Ausbrüche von Krankheiten wie der Grippe. Im Labor gezüchtetes Fleisch ist sicher vor diesen Zoonosekrankheiten, die die Tiere befallen, und vor den Antibiotika, die ihnen verabreicht werden.

Die beiden wichtigsten menschlichen Triebkräfte für Zoonosen – zu denen Covid-19 gehört – sind laut UNO die steigende Nachfrage nach tierischem Eiweiß und die nicht nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft, was durch den Konsum von kultiviertem Fleisch vorgebeugt werden könnte.

Da die Erzeuger von kultiviertem Fleisch nicht davon ausgehen, dass Antibiotika eingesetzt werden – zumindest nicht in großen Mengen -, könnte kultiviertes Fleisch auch das Problem der Antibiotikaresistenz beim Menschen mildern.

Abgesehen davon, dass es frei von Antibiotika und sicher vor Zoonosen ist, hat Fleisch aus dem Labor auch immense gesundheitliche Vorteile. Wissenschaftler haben die Möglichkeit vorgeschlagen, den Nährstoffgehalt von gezüchtetem Fleisch je nach Bedarf zu verändern. Diese Art von Fleisch wird oft als Designer-Fleisch bezeichnet.

Darüber hinaus kann auch die Art des Fetts angepasst werden, sodass es gesünder ist als herkömmliches Fleisch. Der Fettgehalt des Fleisches kann durch Anpassung des Wachstumsmediums gesteuert werden. Auch die Menge der gesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren kann verändert werden.

Außerdem können ungesunde Fette im Fleisch durch gesunde und essenzielle Fette wie Omega-3-Fettsäuren ersetzt werden.

Omega-3-Fettsäuren tragen zur Verringerung von Entzündungen sowie des Risikos von Herzkrankheiten bei und wirken sich besonders positiv auf Ihr zentrales Nervensystem aus.13

Laborfleischproduzenten können dem kultivierten Fleisch möglicherweise auch Vitamine wie B12 zusetzen. Wenn es Wissenschaftlern gelingt, Fleisch zu produzieren, dessen Makro- und Mikronährstoffe entsprechend den Bedürfnissen des menschlichen Körpers verändert werden können, sind die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von im Labor gezüchtetem Fleisch unbegrenzt.

Gesundheitliche Risiken

Eine der Herausforderungen, die die Wissenschaftler zu überwinden versuchen, ist die Art des Nährbodens. Das derzeit verwendete Medium enthält fötales Rinderserum. Dieses Serum wird aus dem Blut eines toten Kalbs gewonnen, was nicht nur teuer ist, sondern auch im Widerspruch zu dem Etikett „schlachtfrei“ steht, das das im Labor gezüchtete Fleisch trägt.

Außerdem müssen die Forscher erst noch einen echten Muskel mit seinen organisierten Blutgefäßen, Bindegeweben und Nerven entwickeln. Das macht es für das im Labor gezüchtete Fleisch schwierig, den Fleischessern die Möglichkeit zu geben, verschiedene Teilstücke und tierische Muskeln zu essen. Der ursprüngliche Geschmack und das Aroma von konventionellem Fleisch sowie die Vielfalt der Tierarten und -rassen können bei im Labor gezüchtetem Fleisch noch nicht wiedergegeben werden.

Kultiviertes Fleisch ist noch ein neues Produkt, und die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit sind unbekannt. In Anbetracht des exponentiellen Wachstums und der Vermehrung der Zellen besteht die Möglichkeit einer Dysregulation der Zelllinien. Da es nicht möglich ist, den Kulturprozess vollständig zu kontrollieren, kann es zu unerwünschten Entwicklungen kommen.

Ein potenzielles Gesundheitsrisiko besteht in den krebsfördernden Eigenschaften von Zellen, die sich in vitro exponentiell vermehren. Der Verzehr von im Labor gezüchtetem Fleisch mit solchen fehlerhaften Zelllinien könnte ungerechtfertigte Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben, wobei die genauen Auswirkungen noch unbekannt sind.

Jedoch ist es möglich, dass solche Zellen das Krebsrisiko beim Menschen erhöhen könnten, wenn diese nicht richtig behandelt werden.

Jedoch muss hier noch einmal erwähnt werden, dass die Datenlage zu den gesundheitlichen Auswirkungen von kultivierten Fleisch noch sehr begrenzt ist.

Auch wenn es viele gesundheitliche Vorteile gibt und ich kultiviertes Fleisch definitiv als gesünder empfinde wie Fleisch aus Massentierhaltung, ist dies kein Vergleich zu Fleisch, welches von Weidetieren aus bester Qualität stammt.

Fleisch von Weidentieren ist nämlich nicht nur reich an Vitaminen, gesunden Fettsäuren, hochwertigen Eiweiß und Mineralstoffen, sondern es weist ebenso einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen sowie Antioxidantien auf.

Fleisch von Weidentieren enthält ungefähr siebenmal mehr Vitamin A und dreimal mehr Vitamin E als normales Fleisch, da diese viele Kräuter und Pflanzen aufnehmen, die reich an Beta-Carotin sind.

Und sogar Vitamin C, ja dies kommt ebenso in tierischen Produkten vor, ist bei Gras gefüttertem Rindfleisch um 1,5-mal höher.

Fleisch von Weidentieren, welche Ihr ganzes Leben reichlich Gras, Kräuter und andere Pflanzen gefressen haben, weisen ebenso sehr hohe Mengen an sekundären Pflanzenstoffen auf.

Die Forschung zeigt, dass pflanzliche Phenolverbindungen in Gras gefütterten Rindfleisch erheblich höher sind als in Getreide gefüttertem Fleisch.

Diese pflanzlichen Phenolverbindungen werden vom Dünndarm, der Darmflora und der Leber metabolisiert (verstoffwechselt) und wirken sich auf die Gesundheit des Tieres, und später auf den Verbraucher des Fleisches aus.

Hippurat, was beim Menschen mit einer verbesserten Darmgesundheit und einem geringeren Auftreten für Stoffwechselstörungen verbunden ist, ist bei Gras gefüttertem Rindfleisch doppelt so hoch.14

N-Methylpipecolat, was enorm entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und Anti-Krebs-Effekte aufweist, war bei Fleisch von Weidenrindern bis zu fünfmal höher als bei Getreide gefüttertem Rindfleisch.15

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ethische Bedenken

Bisher besteht solches Kulturfleisch meist aus fötalem Rinderserum (FBS), welches aus dem Blut von ungeborenen Kälbern gewonnen wird, mit dem fast alles möglich ist.

Jedoch ist dieser „wundervolle Saft“ nicht nur extrem teuer, sondern ebenso mit den hohen moralischen Ansprüchen kaum vereinbar.

Etwa 400 bis 800 Euro kostet ein Liter Serum, bis zu 50 Liter wurden anfangs für einen Beef Burger benötigt. 55 bis 95 Prozent der Kosten für Zellkulturfleisch entfallen auf die Nährmedien.

Jedoch arbeiten die zahlreichen Laborfleisch-Startups und Biotech-Unternehmen bereits seit vielen Jahren unter Hochdruck daran, tierfreies, ethisch vertretbares und kostengünstiges Zellkultur-Fleisch herzustellen.

So hat man hat inzwischen in Pflanzen oder Algen Wachstumsfaktoren und Proteine entdeckt, welche die Teilung der kultivierten Muskelzellen anregen. Vorwiegend sind die natürlichen Konzentrationen dieser Substanzen jedoch extrem gering.3

Der Weg, um solche Stoffe in großen Mengen und zu bezahlbaren Kosten herzustellen, ist die Biotechnologie. Mit den Konzepten der synthetischen Biologie können Stoffwechselwege in Mikroorganismen „eingebaut“ werden, damit sie die benötigten Stoffe ohne Mengenbegrenzung produzieren.

Des Weiteren dürfen wir nicht vergessen, dass Labor gezüchtetes Fleisch aus den Zellen von lebenden Tieren stammt.

Wenn die Zellen und Gewebe für die Herstellung von kultiviertem Fleisch aus Tieren stammen, welche in der Massentierhaltung aufwachsen, so sind hier kaum ethische Unterschied feststellbar, da die Tiere ebenso unter grausamen Bedingungen gehalten werden.

Ich weiß zwar, dass die verwendeten Zellen meistens aus sehr jungen Rindern kommen. Doch ob es wirklich ethisch vertretbar ist, junge Tieren relativ früh nach der Geburt Blut abzunehmen, nur damit diese dann in die konventionelle Haltung kommen, kann sich jeder von Ihnen wahrscheinlich selbst denken.

Während die Erforschung eines pflanzlichen Mediums im Gange ist, ist bisher das einzige Medium, von dem bekannt ist, dass es zur Herstellung von kultiviertem Fleisch funktioniert, tierischen Ursprungs. Und niemand weiß, wie lange es dauern wird, bis Wissenschaftler ein tierfreies Wachstumsmedium entwickeln.

Ein möglicher Weg, ein Wachstumsmedium zu schaffen, das kein Blutserum von Tieren verwendet, besteht darin, es durch genetische Modifikation zu synthetisieren. Aber würden die Leute so ein „Frankenfood“ essen wollen, besonders wenn leckeres Fleisch auf pflanzlicher Basis jetzt in den Supermärkten leicht erhältlich ist?

Jedoch lässt sich hier definitiv festhalten, dass kultiviertes Fleisch bisher noch nicht die beste Lösung ist, um das Tierleid zu stoppen. Allerdings bietet es einen guten Ansatz und ist ohne Zweifel vertretbarer, als wenn Sie Fleisch direkt aus der Massentierhaltung beziehen. Ebenso macht kultiviertes Fleisch es einfacher, die Massentierhaltung einzuschränken.

Obwohl die Wissenschaft nach derzeitigen Standpunkt noch nicht so weit ist, dass kultiviertes Fleisch eine ethisch vertretbare Alternative zu herkömmlichen Fleisch ist, könnte dies in einigen Jahren der Fall werden und ich sehe definitiv, dass die Forschung hierbei noch einen großen Schritt machen wird und eine Möglichkeit finden wird, wie kultiviertes Fleisch ohne tierische Zellen hergestellt werden kann.

Fazit

Das meiste Fleisch, welches die Menschen im Jahr 2040 essen, wird laut einem Bericht nicht von geschlachteten Tieren stammen, der voraussagt, dass 60 % entweder in Bottichen angebaut oder durch pflanzliche Produkte ersetzt werden, die wie Fleisch aussehen und schmecken.16

Der Bericht des globalen Beratungsunternehmens AT Kearney, der auf Experteninterviews basiert, hebt die schwerwiegenden Umweltauswirkungen der konventionellen Fleischproduktion und die Bedenken der Menschen hinsichtlich des Wohlergehens von Tieren in der industriellen Tierhaltung hervor.

„Die Massentierhaltung wird von vielen als unnötiges Übel angesehen“, heißt es in dem Bericht. „Mit den Vorteilen von neuartigen veganen Fleischersatzprodukten und kultiviertem Fleisch gegenüber konventionell produziertem Fleisch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie einen substanziellen Marktanteil erobern.“

Der geschätzte Markt für kultiviertes Fleisch im Jahr 2021 lag größtenteils zwischen 127,67 und 133,4 Millionen USD.

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Das meiste Fleisch, welches die Menschen im Jahr 2040 essen, wird laut einem Bericht nicht von geschlachteten Tieren stammen, der voraussagt, dass 60 % entweder in Bottichen angebaut oder durch pflanzliche Produkte ersetzt werden, die wie Fleisch aussehen und schmecken.16

Der Bericht des globalen Beratungsunternehmens AT Kearney, der auf Experteninterviews basiert, hebt die schwerwiegenden Umweltauswirkungen der konventionellen Fleischproduktion und die Bedenken der Menschen hinsichtlich des Wohlergehens von Tieren in der industriellen Tierhaltung hervor.

„Die Massentierhaltung wird von vielen als unnötiges Übel angesehen“, heißt es in dem Bericht. „Mit den Vorteilen von neuartigen veganen Fleischersatzprodukten und kultiviertem Fleisch gegenüber konventionell produziertem Fleisch ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie einen substanziellen Marktanteil erobern.“

Der geschätzte Markt für kultiviertes Fleisch im Jahr 2021 lag größtenteils zwischen 127,67 und 133,4 Millionen USD.

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Die meisten Berichte erwarten eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 15,7 % bis 21,2 % in den nächsten zehn Jahren. Dies wird mit einer erwarteten Marktgröße von etwa 275,59 Millionen US-Dollar im Jahr 2025 und 500 Millionen US-Dollar bis 2030 enden.

Auch wenn der Marktanteil von kultivierten Fleisch sowie die Nachfrage in den letzten Jahren signifikant zugenommen hat und nach meiner Ansicht absolutes Zukunftspotential aufweist und dazu beitragen kann, die Ernährungssicherheit für die Zukunft sicherzustellen sowie die Umweltauswirkungen der Lebensmittelindustrie zu verringern.

Jedoch muss hier noch einiges geschehen bzw. noch weitere Forschung betrieben werden.

Einerseits erfolgt die Gewinnung der benötigten Zellen aus dem Serum von jungen Rindern, welche aus Kostengründen der Massentierhaltung entsprechen, wodurch die ethischen Aspekte nicht einmal annähernd besser sind als, wenn Sie Fleisch direkt aus der Massentierhaltung beziehen.

Des Weiteren sind gesundheitliche Auswirkungen noch sehr unbekannt und es besteht die Gefahr, dass diese kultivierten Zellen möglicherweise Krebs auslösen können.

Und ebenso ist der Preis für Laborfleisch viel zu hoch bzw. die Auswahl viel zu gering, weshalb es für die allgemeine Gesellschaft noch nicht profitabel genug ist und es bessere Varianten gibt.

Kultiviertes Fleisch ist definitiv eine sehr gute Sache und weist ohne Zweifel ein sehr hohes Zukunftspotential auf.

Jedoch ist die Zeit dafür noch nicht gekommen, da es so viele andere Fleischersatzprodukte auf dem Markt gibt, die einerseits billiger, sicherer, bekannter und vegan sind, weshalb Laborfleisch hier bedauerlicherweise untergeht.

Allerdings nimmt der Marktanteil sowie die Forschung und der Bedarf von kultivierten Fleisch stark zu und wird in ferner Zukunft den Markt erobern und dazu beitragen, unsere Gesellschaft nachhaltig zu ernähren.

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