
"Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Hallo, mein Name ist Martin Nake und ich bin Gründer von „Leben in Gesundheit“ sowie der Herausgeber dieses informativen und hilfreichen Ernährungs- sowie Gesundheitsblogs.
Mein Ziel ist es, Ihnen dank einer gesunden Ernährung ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen.
Ich möchte, dass Sie selbst über Ihre Gesundheit entscheiden können und nicht auf die Medizin bzw. Pharmaindustrie angewiesen sind. Wir Menschen können selbst, durch unsere Ernährung und unseren Lebensstil, unsere Gesundheit beeinflussen und ich gebe Ihnen wichtige Tipps, Hilfestellungen sowie hilfreiche Anleitungen, damit Sie dies durchsetzen können.
Ebenso biete ich eine individuelle Ernährungsberatung an, damit Sie endlich, von einer gesunden Ernährung und der damit eingehenden verbesserten Lebensqualität profitieren können, körperlich sowie psychisch.
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"Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
Insekten als Superfood
Wie der Verzehr von Insekten Ihre Gesundheit fördert und unsere Umwelt schützt
Ob eine Million oder sogar 80 Millionen – die Anzahl an Insektenarten ist enorm. Alleine in Deutschland geht man von rund 33.000 verschiedenen Insektenarten aus.
Es wird geschätzt, dass Insekten 80 % aller Tiere ausmachen (Insekten sind Tiere). Etwa 1 von 5 Tieren ist ein Käfer. Nach Gewicht wiegen Insekten mehr als das Fünffache des Menschen und machen etwa die Hälfte des Gesamtgewichts aller Tiere auf der Erde aus.
Heute leben etwa 10 Quintillionen (10.000.000.000.000.000.000) Insekten. Das sind etwa 1,4 Milliarden Insekten pro Person.
Besonders im Sommer nerven uns diese kleinen Tierchen ständig und den meisten von uns ekelt der Anblick zudem enorm.
Ich selbst hatte in meiner Kindheit Todesangst vor Wespen, Käfer, Hornissen sowie einigen anderen Insekten und ebenso fürchte ich mich noch heute, zutiefst vor Scharben.
Jedoch sind Insekten essentiell für unseren Planeten und weisen viele wichtige Aufgaben auf, ohne die unsere Welt nicht funktionieren würde und somit die Spezies Mensch nicht vorhanden wäre. Sie helfen zum Beispiel, abgestorbene Pflanzenreste und Aas zu beseitigen. Sie zerkleinern und verwerten diese Stoffe, bis am Ende neue, fruchtbare Erde entsteht. Außerdem tragen im Boden lebende Insekten dazu bei, die Erde aufzulockern. Bienen, Hummeln sowie Schmetterlinge bestäuben Blütenpflanzen. Und alle Insekten gelten als wichtigste Nahrungsgrundlage in unserem Ökosystem.
Immer mehr Forscher und Ernährungsorganisationen sorgen sich darum, wie die signifikante Zunahme an Menschen mit Nahrung versorgt werden soll.
Besonders bei Eiweiß zeigen die Forscher große bedenken, da bereits heutzutage 14,5 % der weltweiten Treibhausgase auf die Haltung sowie Verarbeitung von Nutztieren zurückgeführt wird. Geschätzte 1,75 Tonnen CO₂ pro Kopf binnen eines Jahres werden durch unsere Ernährung verursacht, weshalb viele Menschen immer stärker auf eine nachhaltige Ernährung achten.
Aber nicht nur das. Wir erleben es gerade sehr stark, wie die Lebensmittelpreise ansteigen und für Weizen hat sich an den Handelsplätzen der Preis innerhalb eines Jahres verdoppelt, für Hartweizen gar verdreifacht. Lebensmittel werden immer knapper sodass sogar in Deutschland Kinder an Hunger leiden müssen (weltweit sind 345 Millionen Menschen von Hunger betroffen und an den Folgen einer Unterernährung sterben jährlich mehr Menschen, als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen).
Laut vielen Wissenschaftlern und Experten könnte das Essen von Insekten dies verhindern und könnte die Nahrung der Zukunft darstellen. Doch ist dies wirklich der Fall und könnte der Konsum von Insekten unsere Gesundheit sowie Nachhaltigkeit verbessern und die Nahrung der Zukunft darstellen?
Ungefähr 2 Milliarden Menschen weltweit essen Insekten, besonders in Lateinamerika, Afrika und Asien.1
Insekten trugen in der Vergangenheit bis heute erheblich zur Ernährungssicherheit dieser Völker bei und sicherten vor allem die Proteinzufuhr. Jedoch nimmt der Verzehr immer stärker ab, da das Essen von Insekten von vielen Menschen mit Armut in Verbindung gebracht wird, und in den Industriestaaten ist der Verzehr von Insekten eher eine Mutprobe. Hier gilt Fleisch als die beliebteste Proteinquelle. 68,6 Kilogramm davon verzehrt ein Bürger eines entwickelten Landes im Jahr durchschnittlich, weltweit werden jährlich 320 Millionen Tonnen Fleisch konsumiert, was jedoch einige globale und ethische Probleme mit sich bringt.
Mehr als 2.100 Insektenarten sind für den Menschen essbar. Darunter sind Käfer, Spinnen, Grillen, Heuschrecken, Würmer, Ameisen, Wespen, Fliegen und viele weitere mit dabei.
Die Europäische Kommission hat jedoch gemäß der Novel-Food-Verordnung erst einige Insekten zum menschlichen Verzehr freigeben.2
- Mehlwürmer (Zulassung erfolgte am 1. Juni 2021)
- Wanderheuschrecke (Zulassung erfolgte am 12. November 2021)
- Hausgrille (Zulassung erfolgte am 10. Februar 2022)
Jedoch sind bereits 11 weitere Anträge in Planung und voraussichtlich werden viele weitere Insekten hierzulande als Nahrungsmittel in Zukunft freigegeben werden, dass den Menschen immer mehr klar wird, wie gesund, nachhaltig und ressourcensparend der Verzehr von Insekten ist.
Laut Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden Insekten als Lebensmittel jetzt und in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Bewältigung zahlreicher Probleme spielen. Dazu gehören steigende Kosten für tierisches Eiweiß, Engpässe bei der Lebensmittelversorgung, Umweltbelastungen, Bevölkerungswachstum und eine steigende Nachfrage nach Eiweiß in der Mittelschicht.
Da Insekten in Hülle und Fülle auf unserem Planeten existieren, sie reich an Eiweiß und Nährstoffen und trotzdem für weniger als 1 % des CO₂-Fußabdrucks der Nutztiere verantwortlich sind, stellen sie eine ideale Alternative zur herkömmlichen Ernährung dar. Sie tragen also nicht nur zu unserer Gesundheit bei, sondern auch zu einer gesünderen Umwelt und damit zur Sicherung unserer Zukunft.
In diesem Artikel werde ich mich eindeutig mit diesem Thema auseinandersetzten und mich besonders auf die gesundheitlichen sowie ökologischen Vorteile des Konsums von Insekten beziehen.
Ich werde Ihnen die besten Gründe liefern, weshalb Insekten als „Nahrung der Zukunft“ angesehen werden könnten und zeige Ihnen zudem, weshalb Insekten für mich sogar als Superfood gelten und unbedingt vermehrt verzehrt werden sollten.
Ich wünsche Ihnen damit jetzt viel Spaß beim Lesen dieses Artikels und hoffe, dass ich Ihnen somit die Augen für ein neues gesundes und nachhaltiges Superfood öffnen kann.
- 11 Gründe, weshalb der Konsum von Insekten so vorteilhaft ist
- Super Proteinquelle
- Reich an Nährstoffen
- gesunde Fettquelle
- unterstützt Ihre Darmgesundheit
- hilft beim Abnehmen
- verringert das Risiko vieler Krankheiten
- Weniger Landnutzung
- Niedriger Wasserverbrauch
- Verringerung der Treibhausgas-Emissionen
- Vermindert Lebensmittelabfälle
- Ethischen Aspekte
- Stopp des Welthungers
- Unterstützung von Landwirte aus Entwicklungsländern
1. super Proteinquelle
Eiweiß ist in meinen Augen der wichtigste Makronährstoff für uns Menschen und ist für zahlreiche Funktionen im Körper unentbehrlich.
In Deutschland nehmen ungefähr 11 % der Männer und 15 % der Frauen zu wenig Eiweiß auf, wobei ältere Menschen einen erhöhten Mangel aufweisen.
Jedoch sind es in meinen Augen noch viel mehr, da 0,8 Kg pro Kg Körpergewicht zu wenig ist. Besonders wenn Sie sich sportlich betätigen, häufig gestresst sind, sich in einem Kaloriendefizit befinden oder Ihre allgemeine körperliche sowie psychische Leistung steigern wollen, empfehle ich Ihnen eine erhöhte Proteinaufnahme.
Fleisch, Eier und andere tierische Produkte sind beliebtesten und besten Eiweißquellen der Menschen, da diese nicht nur viel Eiweiß aufweisen, sondern ebenso eine hohe biologische Wertigkeit besitzen und die enthaltenen Aminosäuren somit besser von unserem Körper verwertet werden können.
Besonders durch den signifikanten Zuwachs an vegetarischen und veganen Ernährungsformen etabliert sich ein Eiweißmangel in der Bevölkerung immer stärker, da fast alle Menschen es nicht schaffen, Ihren Eiweißbedarf durch pflanzliche Lebensmittel zu decken.
Insekten sind eine super Möglichkeit Ihren täglichen Eiweißbedarf zu decken, ohne auf Fleisch zurückgreifen zu müssen.
Im Durchschnitt liegt der Proteingehalt essbarer Insekten bei 35–60 % Trockengewicht oder 10–25 % Frischgewicht, was höher ist als bei pflanzlichen Proteinquellen, einschließlich Getreide, Sojabohnen und Linsen.3
Jedoch können einige Insekten sogar genauso viel, oder sogar mehr Eiweiß liefern als Rind, Schwein oder Hühnchen. Beispielsweise weisen 100g essbare Grillen 20g Eiweiß auf, was ungefähr der vergleichbaren Menge in einem kleinen Steak, Schweinekotelett oder Hähnchenbrust mit demselben Gewicht entspricht.
Die meisten Grillen und andere Insektenarten bestehen zudem aus vollständigen Eiweiß. Das bedeutet, dass diese alle neun essentielle Aminosäuren beinhalten, die unser Körper allesamt nicht selbst herstellen kann.
Während tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milch und einige Pflanzen wie Quinoa und Soja ebenso vollständiges Eiweiß aufweisen, ist dies bei fast allen anderen pflanzlichen Lebensmitteln jedoch nicht der Fall.
Aus diesem Grund weisen die meisten Insekten (vor allem Grillen und Heuschrecken) eine hohe biologische Wertigkeit auf und die enthaltenen Aminosäuren können sehr gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Dies ist vergleichbar mit dem von Fleisch sowie Milchprodukten und ist besonders für Menschen, die sich fleischlos bzw. vegan ernähren von elementarer Bedeutung.

Die meisten Grillen und andere Insektenarten bestehen zudem aus vollständigen Eiweiß. Das bedeutet, dass diese alle neun essentielle Aminosäuren beinhalten, die unser Körper allesamt nicht selbst herstellen kann.
Während tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milch und einige Pflanzen wie Quinoa und Soja ebenso vollständiges Eiweiß aufweisen, ist dies bei fast allen anderen pflanzlichen Lebensmitteln jedoch nicht der Fall.
Aus diesem Grund weisen die meisten Insekten (vor allem Grillen und Heuschrecken) eine hohe biologische Wertigkeit auf und die enthaltenen Aminosäuren können sehr gut in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Dies ist vergleichbar mit dem von Fleisch sowie Milchprodukten und ist besonders für Menschen, die sich fleischlos bzw. vegan ernähren von elementarer Bedeutung.

Die Verdaulichkeit von Insektenprotein ist jedoch aufgrund des Vorhandenseins eines harten Exoskeletts sehr unterschiedlich.
Exoskelette mit einem hohen Chitinanteil sind besonders schwer verdaulich. Tatsächlich noch bis heute noch nicht genau bekannt, ob Menschen überhaupt in der Lage sind, Chitin zu verdauen.
Aus diesem Grund muss das Exoskelett bei der Verarbeitung unbedingt entfernt werden, um die Eiweißverdauung sowie Aufnahme so effektiv wie möglich zu gestalten.
Einige Studien haben herausgefunden, dass die Proteinverdaulichkeit von Insekten ohne Exoskelett 77 % bis sagenhafte 98 %. 4
Vergleich von Fleisch und Insekten in deren Eiweiß- und Fettgehalt pro 100g:

2. reich an Nährstoffen
Von Insekten im Allgemeinen zu sprechen, ist schwierig, da der Vitamin- und Mineralstoffgehalt jedes Insekts je nach Art und Ernährung variiert. Die eine Sache, die jedoch beständig ist, ist, dass sie eine großartige Ressource für viele schwer zu beschaffende Vitamine sind. Der Körper kann diese Vitamine und Mineralstoffe mit einer höheren Rate aufnehmen als Rindfleisch oder Weizen.
Als Beispiel betrachten wir die Grille, die mit einer proteinreichen Getreidediät aufgezogen wird. Sie sind vollgepackt mit B-Vitaminen, die besonders reich an B12 sind. Tatsächlich bieten Grillen im Vergleich zu Lachs mehr als die dreifache Menge an B12. Sie sind auch eine gute Quelle für die biologisch aktive Form von Vitamin A und Riboflavin (auch bekannt als B2).
Wenn es um Mineralien geht, enthalten essbare Grillen fast fünfmal so viel Magnesium wie Rindfleisch und dreimal so viel Eisen. Sie liefern mehr Kalzium als Milch und sind reich an Zink.
Insgesamt weisen Insekten hohe Mengen an Mineralien (K, Na, Ca, Cu, Fe, Zn, Mn und P) sowie Vitamine wie Vitamine der B-Gruppe, Vitamine A, D, E und K auf. Selbst Vitamin C, wovon viele Menschen immer noch der Überzeugung sind, dass es ausschließlich in Pflanzen vorkommt, ist in Insekten zu finden.

Als Beispiel betrachten wir die Grille, die mit einer proteinreichen Getreidediät aufgezogen wird. Sie sind vollgepackt mit B-Vitaminen, die besonders reich an B12 sind. Tatsächlich bieten Grillen im Vergleich zu Lachs mehr als die dreifache Menge an B12. Sie sind auch eine gute Quelle für die biologisch aktive Form von Vitamin A und Riboflavin (auch bekannt als B2).
Wenn es um Mineralien geht, enthalten essbare Grillen fast fünfmal so viel Magnesium wie Rindfleisch und dreimal so viel Eisen. Sie liefern mehr Kalzium als Milch und sind reich an Zink.
Insgesamt weisen Insekten hohe Mengen an Mineralien (K, Na, Ca, Cu, Fe, Zn, Mn und P) sowie Vitamine wie Vitamine der B-Gruppe, Vitamine A, D, E und K auf. Selbst Vitamin C, wovon viele Menschen immer noch der Überzeugung sind, dass es ausschließlich in Pflanzen vorkommt, ist in Insekten zu finden.

Hinzu kommt es, dass wir Menschen hauptsächlich das Muskelfleisch von Tieren verzehren und die Innereien wie z.B. Herz, Leber und viele weitere Organe weglassen. Jedoch sind gerade die Innereien die nährstoffreichsten Fleischstücke, die uns ein Tier zu bieten hat.
Wenn wir Insekten essen, dann verzehren wir das ganze Tier mit allen dazugehörigen Innereien. Klar klingt dies erstmal nicht gerade schmackhaft, jedoch ist es aus gesundheitlicher Sicht das Beste, was Sie für Ihren Körper tun können um ihn mit einer Menge lebenswichtiger Nährstoffe zu versorgen.
Einige Studien haben sich bereits mit dem Vitamingehalt unterschiedlicher Heuschreckenarten auseinandergesetzt.
Beispielsweise wurden grüne mit braunen Laubheuschrecken (Ruspolia differens) verglichen und bei beiden Arten wurden einige wasserlösliche B-Vitamine und Ascorbinsäure (Vitamin C), sowie die fettlöslichen Vitamine Retinol (Vitamin A) und Tocopherol (Vitamin E) entdeckt. Durch den Verzehr von etwa 200g der braunen Laubheuschrecke könnte der gesamte Tagesbedarf an Retinol gedeckt werden.
Die Harlekinschrecke enthält zwar nur 1/30 des Retinolgehalts, aber kann dafür beim Ascorbinsäuregehalt mit hohen Werten punkten. Von empfohlenen 45 mg pro Tag enthalten 100g Harlekinheuschrecke bereits 8,64 mg.
Die Laubheuschrecken sind besonders reich an Tocopherol. In 100g der braunen Laubheuschrecke wurden 15,2 mg und in der grünen sogar 20,1 mg entdeckt.
Mit ca. 50g Insekt könnte einem Vitamin E-Mangel vorgebeugt werden.
Die Laubheuschrecke enthält pro 100g bis zu 1,4 mg Riboflavin und kann damit vollständig den Tagesbedarf abdecken. Der zukünftige Verzehr von Insekten könnte den Folsäurestatus auf ein angemessenes Level anheben, denn die Laubheuschrecke enthält pro 100 Gramm 0,9 mg der benötigten 0,4 mg.
Schlussendlich fällt der Niacingehalt moderat aus, mit bis zu 2,4 mg von empfohlenen 14 bis 16 mg pro Tag.
Neben den oben erwähnten Vitaminen enthalten andere Spezies auch zusätzlich noch Gehalte an Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B5 (Pantothensäure) und Vitamin B7 (Biotin).
Der Mehlwurm kann im Larvenstadium pro 100g bis zu 36 mg Ascorbinsäure enthalten. Mit 100g können ¼ des Thiaminbedarfs, der komplette Riboflavin-, Niacin- und Pantothensäurebedarf, sowie Biotin- und Folsäurebedarf gedeckt werden. 5
Somit könnte der Verzehr von Insekten Vitamindefizite effektiv vorbeugen und bekämpfen, was die Lebenserwartung und Lebensqualität signifikant verbessern könnte.

3. gesunde Fettquelle
Viele Fettsäuren sind für uns Menschen essentiell und müssen über die Nahrung zugeführt werden.
Besonders ein hoher Konsum von gesunden Fetten ist für Ihre Gesundheit von elementarer Bedeutung und bietet viele Vorteile. Beispielsweise können diese Ihr „schlechtes“ LDL-Cholesterin senken und das „gute“ HDL-Cholesterin erhöhen.
Besonders vorteilhaft sind Omega 3 Fettsäuren, da diese sehr stark entzündungshemmend sowie antioxidativ wirken und Ihre kognitiven Fähigkeiten, Muskelkraft sowie Ihre Lebensqualität verbessern können und zudem das Risiko vieler Erkrankungen, einschließlich Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, psychische Erkrankungen und viele mehr, signifikant verringern.
Ebenso benötigt Ihr Körper Fett zum Aufbau von Zellwänden, zur Absorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K), zur Funktion Ihres Gehirns und zur Hormonproduktion.
Essbare Insekten enthalten im Durchschnitt 10 bis 60 % Fett in der Trockenmasse. Dieser Wert ist in den Larvenstadien höher als bei den erwachsenen Tieren.
Raupen gehören zu den Insekten mit dem höchsten Fettgehalt von 8,6 bis 15,2 g pro 100 g Insekten. Im Gegensatz dazu liegt der Fettgehalt bei Heuschrecken und verwandten Orthoptera-Arten zwischen 3,8 g und 5,3 g pro 100 g Insekt und gilt daher als sehr fettarm.

Jedoch ist gerade die Zusammensetzung in Insekten sehr vorteilhaft für Ihre Gesundheit, da diese zum größtenteils aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, einschließlich den gesundheitsfördernden Omega 3 Fettsäuren, bestehen.
Grillen beispielsweise enthalten etwa 25 % einfach ungesättigte Fette, 20 % gesättigte Fette und 55 % mehrfach ungesättigte Fette, einschließlich der herzgesunden Omega-3-Fettsäuren in ähnlichen Konzentrationen wie Lachs, der als eine der besten Omega-3-Quellen gilt.
Somit können einige Insekten bei dem Verhältnis von Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren sogar bei Fisch mithalten und übertreffen sogar die meisten pflanzlichen Omega 3 Fettquellen, da tierische besser verwertbar sind.
Ebenso sind viele Insekten besonders reich an der einfach ungesättigten Ölsäure.
Ölsäure wird von den Körperzellen vor allem für eine einwandfreie Membranfluidität benötigt, da sie sicherstellt, dass die Zellmembran eine ausreichend dicke Schicht aufweist. Dies ist wichtig für die Bekämpfung von Krankheitserregern, den Transport von Mineralien und die Reaktionsfähigkeit auf Hormone. Ölsäure dient auch als wichtige Energiequelle für unsere Zellen und sie wird für die Produktion und Biosynthese vieler essentieller Metaboliten verwendet.
Studien haben gezeigt, dass eine mit Ölsäure reche Ernährung sich positiv auf unsere Blutfette auswirkt und das „schlechte“ LDL-Cholesterin sowie den Blutdruck und Triglyceride senkt.6
Somit kann Ölsäure Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorbeugen und Ihr Herzgesundheit signifikant stärken.
Jedoch ist der Fettgehalt sowie die Fettsäurenzusammensetzung bei jedem Insekt individuell. Während viele ein sehr gutes Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 aufweisen, beinhalten andere (z.B. Heimchen) ein schlechtes Verhältnis, da diese viel zu viele Omega 6 Fettsäure enthalten.
Sowohl Omega-3- als auch Omega-6-Fettsäuren regulieren Vorgänge in den Blutgefäßen und sind an Entzündungsvorgängen beteiligt. Während Omega-3-Fettsäuren die Gefäße erweitern, die Fließeigenschaften von Blut verbessern und Entzündungen hemmen, wirken Omega-6-Fettsäuren gegenteilig. Sie verengen die Blutgefäße, fördern die Blutgerinnung und wirken entzündungsfördernd.
Wenn beide Fettsäuren sich im Gleichgewicht befinden, spricht man von einem entzündungsneutralen Zustand – und der gilt als förderlich für die Gesundheit. Er kann dazu beitragen, dass die Blutgefäße stabil bleiben, das Immunsystem reibungslos arbeiten kann und das Blut den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Ein Überschuss an Omega-6-Fettsäuren kann zu Gefäßverengungen und Blutgerinnseln führen. Das Blut kann in diesem Fall weniger effektiv durch die Arterien und Venen fließen und Organe und Muskeln schlechter mit Nährstoffen versorgen. Außerdem erhöhen zu viele Omega-6-Fettsäuren das Risiko, Entzündungen zu erleiden, zum Beispiel im Herz und in den Lungen.
Einige Studien ergaben, dass Menschen mit Übergewicht häufig stark erhöhte Omega-6-Werte haben. Ein Verhältnis zugunsten von Omega 6 kann womöglich die Bildung von Fettzellen fördern und das Risiko einer Gewichtszunahme erhöhen.7
Aus diesem Grund ist ein gesundes Gleichgewicht zwischen Omega 3 und Omega 6 enorm wichtig und einerseits können Insekten dazu beitragen, aber andererseits dies auch verhindern, weshalb Sie hier ganz genau aufpassen sollten.
4. unterstützt Ihre Darmgesundheit
Neben reichlich Eiweiß und gesundheitsfördernden Fetten weisen Insekten ebenso einen hohen Anteil an Ballaststoffen auf, welche zahlreiche gesundheitlichen Vorteile für Ihre Gesundheit mit sich bringen und vor allem für Ihre Darmgesundheit von elementarer Bedeutung sind.
Während Heimchen 5,7g Ballaststoffe und Mehlwürmer sogar 7,1g Ballaststoffe pro 100g aufweisen, beinhalten Wanderheuschrecken sogar unglaubliche 11,5 g Ballaststoffe pro 100g.
Ballaststoffe binden in Ihre Magen und Darm Wasser und beginnen damit sich aufzuquellen. Dies allein sorgt schon für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit. Hierbei ist eine ausreichende Zufuhr von Wasser ein unbedingtes Muss, was zusätzlich den Stoffwechsel in Schwung bringt und helfen kann überschüssige Kilos loszuwerden.
Ebenso werden Ballaststoffe im Dickdarm durch Bakterien zersetzt. Dabei produzieren die Bakterien sogenannte kurzkettige Fettsäuren, welche Ihre Darmzellen als Energie verwenden.
Laborstudien zeigen, dass die kurzkettige Fettsäure Butyrat dabei hilft, die Zellen Ihres Darms gesund zu halten und das Wachstum von Krebszellen zu verhindern bzw. regt es sogar die Zerstörung von Krebszellen an.8
Ebenso enthalten Insekten die unverdauliche Stärke Chitin, welche ebenso Ihre Darmgesundheit fördern kann.
Chitin ist das Exoskelett eines Insekts und hat selbst wertvolle Eigenschaften. Chitin ist ein präbiotischer Ballaststoff, der im Grunde Nährstoffe für probiotische Darmbakterien liefert.
Chitin hat sich auch als vielversprechend erwiesen, wenn es darum geht, die Entwicklung von Entzündungen im Dickdarm zu verhindern und die Darmbarriere zu stärken, was entzündliche Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Darmkrebs vorbeugen kann.9
Jedoch müssen die potentiellen Vorteile von Chitin noch erforscht werden, um allgemeingültige Aussagen zu treffen.
5. hilft beim Abnehmen
Insekten können auf verschiedenste Weise Sie dabei unterstützen, effektiv und erfolgversprechend Gewicht zu verlieren.
Einerseits sind Insekten sehr reich an Eiweiß, gesunden Fettsäuren sowie Ballaststoffen, welche Sie allesamt beim Abnehmen unterstützen und des Weiteren sind die meisten Insekten sehr Kalorien arm sowie sehr volumreich.
Grillen bringen beispielsweise 153 kcal auf die Waage, wobei dieses sich zu 20,1g aus Eiweiß und nur 5,06g aus Fett zusammensetzt. Dies ist vergleichbar mit den Nährwerten von fettarmem Fleisch, welches als eines der besten Lebensmittel zum Abnehmen gilt.
Eiweiß im Allgemeinen trägt zu einem längeren Sättigungsgefühl bei als andere Makronährstoffe. Dies ist zum Teil auf die Freisetzung der Sättigungshormone GLP-1 und PYY zurückzuführen.
In einer kleinen Studie zeigte sich, dass ein proteinreiches Frühstück dazu beitrug, dass ältere Frauen später am Tag bis zu 135 Kalorien weniger zu sich nahmen als ein proteinarmes Frühstück oder das Auslassen des Frühstücks.10
Ebenso steigert eine hohe Aufnahme an Eiweiß Ihren Muskelaufbau sowie Ihren Stoffwechsel. Dies sind ebenso beide enorm effektiven Faktoren, welche das Abnehmen begünstigen.
In einer 12-Wochen-Studie nahmen Frauen mit normalem Gewicht, aber hohem Körperfettanteil entweder an einer proteinreichen oder einer Standarddiät teil. Die Teilnehmerinnen der proteinreichen Diät verloren zusätzlich 1,4 kg Körperfett und etwa 2,2 cm Taillenumfang.11
Ebenso verhinderte die proteinreiche Diät nach der Gewichtsabnahme eine wiederkehrende Gewichtszunahme. Auch bekannt als Jo-Jo Effekt.
Jedoch ist es wichtig zu erwähnen, dass hier ebenso nicht alle Insekten sich gut zum Abnehmen eignen, da einige sehr viele Kalorien und weniger Eiweiß aufweisen.
Besonders die Verarbeitung spielt hier eine entscheidende Rolle, dass getrocknete Insekten (welche meistens als Snack verwendet werden) erheblich mehr Kalorien aufweisen.
Beispielsweise enthält der Mehlwurm im gefrorenen Zustand (mit ursprünglichem Wasseranteil) 244 kcal pro 100g. Währenddessen enthält 100g gefriergetrockneter Mehlwurm (ohne ursprünglichen Wasseranteil) 516 kcal.
Aus diesem Grund sollten Sie hierbei immer genauestens aufpassen und darauf achten, Wie Sie die Insekten verzehren.
Auch wenn getrocknete Insekten zwar viele Kalorien aufweisen, sollten Sie nie vergessen, dass diese trotzdem hauptsächlich aus Eiweiß und gesunden Fettsäuren bestehen. Weshalb diese als Snack immer noch gesünder sind als andere Snacks wie beispielsweise Chips, Kekse, Cracker, etc.
6. verringert das Risiko vieler Krankheiten
Immer mehr Menschen leiden heutzutage unter vielen Zivilisationserkrankungen wie beispielsweise Diabetes-Typ-2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Krebs, Adipositas und viele mehr.
Eine Prognose der Statistika Research Department zeigt, dass bis zum Jahr 2050 ein Anstieg von Schlaganfällen um 62%, von Herzinfarkten um 75% und von Demenz sogar um 113 % erwartet wird. 12
Alle diese Erkrankungen könnte durch eine Umstellung der Ernährung sowie des Lebensstiles vermieden werden und es gibt bereits viele Untersuchungen, die zeigen, dass eine gesund und ausgewogene Ernährung sowie ein guter Lebensstil mit ausreichend Bewegung alle diese Erkrankungen vermeiden könnten. Bei unseren Vorfahren hat es zu mindestens geklappt, da es diese Krankheiten zu dieser Zeit noch nicht kam.
Doch könnte der Verzehr von Insekten vielleicht sogar eine Möglichkeit darstellen, das Risiko dieser Erkrankungen zu mindern?
Insekten sind sehr reich an Antioxidantien, welche bei der Vorbeugung von chronischen Erkrankungen eine elementare Rolle spielen.
Antioxidantien tragen dazu bei, Ihren Körper vor Zellschäden durch freie Radikale (instabile Moleküle) zu schützen. Die Begrenzung von DNA-Schäden kann das Wachstum von Krebstumoren hemmen und vor Stress schützen.
Zu viel Stress kann zu chronischen Stress führen, welcher Ihr Immunsystem schwächt und viele Krankheiten begünstigt.
Grillen, Heuschrecken und Seidenraupen enthalten mehr als dreimal so viele Antioxidantien wie Orangensaft.
Somit sind Insekten eine tolle Möglichkeit, reichlich Antioxidantien in Ihre Ernährung zu integrieren.
Mehr als 450 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes und es wird erwartet, dass diese Zahl weiter steigen wird. Auch in Entwicklungsländern wie Tansania steigt die Zahl der Patienten, die an Diabetes und Begleiterkrankungen leiden. Bis zu 80 % der Menschen in Tansania verlassen sich bei ihrer Gesundheitsversorgung auf traditionelle Arzneimittel. Die Natur Tansanias ist sehr reich an verschiedenen Pflanzen- sowie Insektenarten und dies könnte durch ihre Umsetzung in präventiven und/oder kurativen Ansätzen im Kampf gegen Diabetes ausgenutzt werden.
Tatsächlich wurde gezeigt, dass die Implementierung gesunder Insekten in die Ernährung das Risiko von Fettleibigkeit, Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes reduzieren kann.13
Die Forscher schlussfolgern, dass die Identifizierung kleiner Moleküle in Insekten bei der Entdeckung potenzieller neuer Medikamente helfen kann, welche bei der Behandlung von Diabetes eingesetzt werden können.
Eine andere Studie untersuchte, ob die enthaltenen Insektenfasern (Ballaststoffe) die Bakterien im Magen-Darm-Trakt beeinflussen können und somit das Risiko vieler Krankheiten reduzieren bewirken, da 80 % unseres Immunsystems im Darm vorhanden ist und dieses somit enorm gestärkt werden würde. 14
In der Studie der University of Wisconsin-Madison nahmen zwanzig Personen teil, die zwei verschiedene Arten von Frühstück zu sich nahmen. In den ersten zwei Wochen erhielten sie entweder ein Kontrollfrühstück oder ein Frühstück mit 25 g pulverisiertem Grillenmehl, das in Muffins und Shakes verarbeitet wurde.
Am Ende stellten die Forscher fest, dass die Menschen welche Grillenmehl bekamen signifikant bessere Blutzucker, und Enzymwerte aufwiesen. Ebenso was das Entzündungsprotein TNF-alpha bei diesen Menschen deutlich geringer. TNF-alpha verursacht Entzündungen und ein hoher Wert wird mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz und vielen weiteren Krankheiten in Verbindung gebracht.
Somit führte der Konsum von Grillenmehl zu einer verbesserten Darmmikrobiota und verringerte viele Faktoren, welche das Risiko von zahlreichen Erkrankungen erhöhen.
Wie genau der Konsum sich jedoch auf das Risiko einzelner Krankheiten im Detail auswirkt und wie die Risikofaktoren beeinflusst werden, ist bisher noch weitgehend unbekannt bzw. zu wenig erforscht.
7. weniger Landnutzung
Nicht nur für Ihre Gesundheit, sondern vor allem für die Umwelt bietet der Konsum von Insekten Unmengen an Vorteilen und stellt das nachhaltigste und ressourcenschonendste Lebensmittel auf, welches es gibt.
Der ernährungsbedingte Bedarf an Fläche liegt in Deutschland derzeit bei drei Millionen Hektar. Das entspricht ungefähr der Größe von Hamburg.
Deutsche konsumiert pro Jahr circa 60 Kilogramm Fleisch und verzehrt damit indirekt etwa 36 Kilogramm Soja. Und um diese Menge Soja und Sojaschrot zu ernten, muss auf 150 m² Ackerfläche Soja angebaut werden, wodurch Unmengen des Regenwaldes abgeholzt werden müssen.
Insgesamt sorgt die hohe Nachfrage an tierischem Eiweiß zu einem starken Zuwachs der Viehzucht. Weltweit werden 80 % aller Ackerflächen für Viehzucht und Fütterung genutzt und genau hier kommen Insekten ins Spiel.
Die meisten Insekten weisen, wie bereits gezeigt, ähnliche Mengen an hochwertigen Eiweiß auf als Fleisch und stellen somit eine super Alternative dar.
Insekten benötigen nur sehr wenig Platz und können auf engsten Räumen gehalten werden. Bei Insekten ist dies keine Massentierhaltung und stellt für die Tiere kein Stress dar. Ganz im Gegenteil, denn Insekten fühlen sich in großen Scharren sehr wohl. Währenddessen bedeutet das Halten vieler Rinder oder Kühe auf engsten Raum Stress für die Tiere.
Um 1Kg Protein zu erhalten, benötigen Grillen 3-mal weniger Nahrung als Hähnchen und 13-mal weniger als Kühe, wodurch ein erheblicher Anteil an Ackerflächen für die Tierzucht gespart werden könnte.

8. niedriger Wasserverbrauch
Wir verbrauchen Wasser nicht allein im Haushalt beim Duschen, Kochen oder als Getränk; der weitaus größere Verbrauch findet indirekt statt: in der Landwirtschaft und bei der Herstellung von Produkten.
Den Wasserfußabdruck der deutschen Landwirtschaft bestimmt vor allem der Wasserverbrauch für den Ackerbau: Mehr als zwei Drittel (71 %) stecken hinter der Erzeugung pflanzlicher Produkte. Für tierliche Güter wird hingegen weniger als ein Drittel (29 %) der Wassermenge aufgewendet.
Allerdings ist bei dieser Aufteilung nicht berücksichtigt, dass ein großer Anteil der Ackerbauprodukte wie Getreide und Soja als Futtermittel für die Tierhaltung eingesetzt werden. Rund ein Drittel der weltweiten Getreideanbauflächen dienen der Futtermittelproduktion. Deutschland belegt dafür sogar rund 60 % seiner gesamten Ackerflächen. Und bei Soja landen sogar drei Viertel der weltweit angebauten Menge in den Trögen der industriellen Tierhaltung, welches enorme Mengen an Wasser benötigt.14
Insekten wiederum benötigen weniger Nahrung, weniger Trinken und produzieren weniger Schadstoffe. Dies alles sorgt dafür, dass die Zucht von Insekten erheblich weniger Wasser verbraucht als Tiere und Pflanzen.
Dies ist vor allem in ärmeren Regionen wichtig, wo die häufigsten essbare Insekten zu finden sind, von elementarer Bedeutung, da Wasser hier als das wichtigste Gut zählt.
Ein Rind verbraucht pro Kilogramm 22.000 bis 43.000 Liter Wasser. Die Zahlen
beziehen sich hierbei auf das verbrauchte virtuelle Wasser. Virtuelles Wasser schließt
nicht nur das getrunkene Wasser des Tieres mit ein, sondern auch den Wasserverbrauch
zur Erzeugung der Futtermittel.19
Für Insekten liegen zwar im Moment noch keine absoluten Zahlen vor, doch der Verbrauch an virtuellem Wasser ist um ein Vielfaches geringer. Zum einen wird für das Futter ein geringerer Wasseranteil gebraucht, zum anderen weisen Insekten eine bessere Futterverwertung auf und zusätzlich können einige Spezies, wie z.B. der Mehlwurm, auch Dürreperioden überstehen.

9. Verringerung der Treibhausgas-Emissionen
Die konventionelle Tierhaltung ist im hohen Maß mit dem Klimawandel verbunden. Bis zu 20 % der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase werden durch die weltweite Tierhaltung verursacht und stellen somit eine schlechtere Ökobilanz dar, als der weltweite Verkehrssektor.
Bei der Viehzucht entsteht Methangas, das maßgeblich zur globalen Erwärmung und zum Klimawandel beiträgt. Die Wirkung von Methan wird als 25-mal schädlicher eingeschätzt als Kohlendioxid.15
Und ebenso werden Unmengen an Lachgas sowie Ammoniak durch die Viehzucht freigesetzt, welche ähnliche umweltschädigende Wirkung wie CO₂ aufweisen.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern verglichen die Emissionen der Treibhausgase Methan und Distickstoffmonoxid durch Nutztiere und Insekten, die eine stärkere Erwärmungswirkung haben als Kohlendioxid. Sie maßen ebenso die Ammoniakproduktion, die durch Versauerung von Boden und Wasser die Umwelt schädigt.16
Die Forschergruppe züchteten Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen, die alle auf der ganzen Welt verzehrt werden, sowie Sonnenkäfer und Kakerlaken, die Menschen trotz ihres Potenzials als Proteinquelle nicht essen, und überwachten gleichzeitig die Menge an Gas, die pro Kilogramm Insekt produziert wird Wachstum.
Im Vergleich zu Rindern stoßen Insekten Gewicht für Gewicht 80-mal weniger Methan aus. Ebenso produzieren Grillen 8- bis 12-mal weniger Ammoniak als Schweine und erheblich weniger CO₂.
In einer Studie wurde getestet, wie viele Treibhausgase bestimmte Insektenspezies bei der Haltung und Fütterung produzieren.17

Die Forschergruppe züchteten Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen, die alle auf der ganzen Welt verzehrt werden, sowie Sonnenkäfer und Kakerlaken, die Menschen trotz ihres Potenzials als Proteinquelle nicht essen, und überwachten gleichzeitig die Menge an Gas, die pro Kilogramm Insekt produziert wird Wachstum.
Im Vergleich zu Rindern stoßen Insekten Gewicht für Gewicht 80-mal weniger Methan aus. Ebenso produzieren Grillen 8- bis 12-mal weniger Ammoniak als Schweine und erheblich weniger CO₂.
In einer Studie wurde getestet, wie viele Treibhausgase bestimmte Insektenspezies bei der Haltung und Fütterung produzieren.17

In einer Studie wurde getestet, wie viele Treibhausgase bestimmte Insektenspezies bei der Haltung und Fütterung produzieren.17
Diese Ergebnisse sind in der Tabelle darunter aufgeführt und stehen dort im Vergleich zu den
Ergebnissen von Schweinen und Rindern.
Die CO₂-Produktion in Gramm pro Kilogramm Massenzuwachs zeigt, dass die Wanderheuschrecke am wenigsten Gas produziert. Das Rind ist mit 2835g CO₂ das Tier, mit der schlechteste Ökobilanz sowie der größten Treibhausgas-Emissionen.
Der Mehlwurm produziert etwa halb so viel wie ein Rind und
etwas mehr als ein Schwein.
Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass Insekten im Vergleich zum Rind eine bessere Futterverwertung aufweisen. Beim Methan-, Lachgas- und Ammoniak-Ausstoß weisen die Insekten eine bessere Bilanz auf, als die beiden konventionellen Nutztiere.
Insekten produzieren so gut wie kein Methan, ein Rind hingegen 114g pro Kilogramm Zunahme. Beim Lachgas sind die Vergleichsanteile 25- 60 % von denen des Schweins und bei der Ammoniakproduktion ist die Menge kaum nennenswert.

10. vermindert Lebensmittelabfälle
Der Erhebung zufolge betrug im Jahr 2020 die Gesamtabfallmenge ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle (Frischmasse). Dazu gehören neben übrig gebliebenen Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln z. B. auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen.
Rund 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase landen durch verschwendete Lebensmittel jedes Jahr vollkommen unnötig in unserer Atmosphäre.18
Dafür könnten ca. 600 Mio. Menschen einmal mit dem Auto um den gesamten Äquator fahren. Wäre die Verschwendung von Lebensmitteln ein Land, wäre es das Land mit den drittgrößten CO₂-Emissionen.
Aus diesem Grund ist es von elementarer Bedeutung, dass Sie Ihre Lebensmittelverschwendung drastig reduzieren, was Sie durch die richtige Lagerung erreichen können.
Der Verzehr von Insekten könnte hier dazu beitragen, die Lebensmittelverschwendung drastig zu reduzieren, was einen signifikanten Rückgang der durch Nahrungsmittelproduktion Treibhausgas-Emissionen darstellen würde.
Bei Insekten wird das ganze Tier verzehrt, wodurch es zu keinen Abfällen kommt. Und ebenso werden Insekten zum Großteil getrocknet oder als Mehl bzw. Pulver verzehrt, wodurch diese länger haltbar sind.
Des Weiteren die meisten Insekten fast alles. Somit könnten potentielle Lebensmittelabfälle den Tieren als Nahrung verabreicht werden.

11. ethische Aspekte
Einige Vegetarier, für die der Verzehr von Fleisch Gefühle des Ekels hervorruft, würden Insekten essen. Für einen Teil von ihnen scheinen Insekten also tatsächlich eine potenzielle Nahrungsquelle darzustellen. Dieses irrationale Verhalten begründen sie damit, dass sie nicht glauben, dass Insekten Schmerzen so empfinden können wie Menschen und Wirbeltiere.
Wenn Insekten tatsächlich keinerlei Schmerzen spüren könnten, dann würde die Ethik der Situation einen weiteren Vorteil von Insektenkonsum gegenüber herkömmlichen Fleischkonsum darstellen.
Obwohl es nicht so komplex ist wie bei anderen größeren Tieren, haben Insekten ein zentrales Nervensystem. Es besteht aus dem Gehirn, einem subösophagealen Ganglion und einer ventralen Nervenkette, die sich verzweigen, um den Rest des Körpers zu erreichen.
Um die Frage beantworten zu können, ob Insekten Schmerzen empfinden, müssen wir uns auf die Nozizeptoren konzentrieren. Diese Rezeptoren, die für das Senden von Nervenverletzungssignalen verantwortlich sind, existieren bei den meisten Insekten nicht.
Aus diesem Grund können Forscher bis heute die Frage nicht richtig beantworten, wie und welchen Schmerz Insekten empfinden.
Während viele Studien zeigen, dass Insekten nicht bzw. anders auf Schmerz reagieren, zeigte eine andere sehr gut durchgeführte Studie etwas anderes.
Für die Studie verletzten die Autoren ein Bein von Fruchtfliegen und ließen sie dann vollständig heilen. Sie fanden heraus, dass selbst nachdem sich die Fruchtfliegen erholt hatten, ihr unverletztes Bein empfindlicher wurde, eine Reaktion, die mit chronischen Schmerzen beim Menschen vergleichbar ist.19
Diese Art von chronischem Schmerz, den die Fliegen erfahren, ist als neuropathischer Schmerz bekannt, der beim Menschen durch Erkrankungen wie Ischias, Gürtelrose, einen eingeklemmten Nerv, Rückenmarksverletzungen oder andere Arten von Schäden am Nervensystem auftritt. Patienten, die mit neuropathischen Schmerzen kämpfen, berichten typischerweise über einschießende oder brennende Empfindungen.
Jedoch sind sich die Forscher noch nicht ganz sicher, wie stark Insekten auf Schmerz reagiert und ob das Töten dieser, für die Tiere Schmerz bedeuten würde. Jedoch bin ich der Meinung, dass Insekten durch ihr nicht so stark ausgeprägtes Nervensystem weniger bzw. anderes Schmerzen empfinden. Weshalb der Konsum von Insekten in meinen Augen ethischer und moralischer ist, als von Säugetieren, da diese ähnliche Schmerzsensoren aufweisen wie wir Menschen.
12. Stopp des Welthungers
Es ist kein Geheimnis, dass eine schnell wachsende Bevölkerung die Ressourcen der Erde strapaziert.
Im Jahr 1800 erreichte die Weltbevölkerung eine Milliarde. In nur 130 Jahren danach verdoppelte sich diese Zahl auf 2 Milliarden. Und seitdem hat es nur noch Fahrt aufgenommen. Die Weltbevölkerung wird bis 2055 auf 10 Milliarden geschätzt.
Diese wachsende Zahl von Menschen zu ernähren, ist schon jetzt eine Herausforderung. Die Food Aid Foundation schätzt, dass jeder siebte Mensch auf der Welt hungert, was bedeutet, dass er keinen Zugang zu den nahrhaften Lebensmitteln hat, die er für ein gesundes Leben benötigt.20
Mangelernährung verursacht weltweit fast die Hälfte der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren.
Wir stehen vor dem Welthunger, obwohl die Erde derzeit mehr als genug Nahrung produziert, um alle zu ernähren.21
Da die Bevölkerung weiter explodiert und die Vorräte an verfügbarem Land und Wasser abnehmen, wird sich das Problem nur verschlimmern. Einige Quellen schätzen, dass die Welt bereits im Jahr 2030 möglicherweise nicht mehr genug Nahrung für alle produziert, es sei denn, es kommt zu dramatischen Veränderungen.
Die Massentierhaltung und der Insektenverzehr bieten in dieser düsteren Prognose einen Hoffnungsschimmer.
Da sie nur sehr wenig Land und Wasser verbrauchen und so viele der lebensnotwendigen Nährstoffe liefern, könnten sie unsere beste Chance sein, diese Katastrophe zu vermeiden.
Ebenso habe ich Ihnen bereits erwähnt, dass sich Insekten unter vielen Artgenossen sehr wohlfühlen. Es könnten tausenden Insekten auf engen Raum in Brutkästen gehalten werden und es würde ethisch nicht verwerflich sein, da Insekten dies gefällt.
Neben Platz verbrauchen Insekten, wie bereits erwähnt, ebenso signifikant weniger Wasser und Futter, wodurch dieses Futter (z.B. Getreide) vermehrt für Menschen genutzt werden könnte.
13. Unterstützung von Landwirte aus Entwicklungsländern
Wenn es um die Produktion von Insekten für Lebensmittel geht, könnten essbare Insekten das Spielfeld ebnen.
Die Insektenzucht erfordert nicht viel Land oder teure Maschinen. Selbst der ärmste Teil der Bevölkerung in unseren am wenigsten entwickelten Ländern kann es tun und davon profitieren.
Die Insektenzucht kann auch etablierten Landwirten ein stabiles Einkommen verschaffen, die in Ländern, in denen das durchschnittliche Bruttoeinkommen etwa 5640 US-Dollar pro Jahr beträgt, ein Nettoeinkommen zwischen 5.000 und 10.000 US-Dollar pro Jahr erzielen können.22
Die Stärkung so vieler unterprivilegierter Mitglieder der Weltwirtschaft ist ein enormer gesellschaftlicher Vorteil der essbaren Insektenindustrie.
Mit dem Anbau von Insekten könnten sich viele Menschen einen Lebensunterhalt verdienen, was einerseits zu einer Verbesserung der lokalen Wirtschaft dieser Länder beiträgt und andererseits dafür sorgen könnte, dass weniger Menschen unter Hunger leiden müssen
Ein Projekt namens „Flying Food“, welches in den letzten vier Jahren Erfolge feiern konnte, begann 2013 in Kenia und Uganda damit, Landwirte in der Heuschreckenzucht auszubilden, damit diese ihre Einkommen etwas aufwerten konnten.
Bereits nach kürzester Zeit konnten 4000
Kleinbauern ihr Jahreseinkommen um 200 € steigern. Doch nicht nur die Zucht, sondern ebenso die weitere Verarbeitung, das Marketing, die Entwicklung der Wertschöpfungskette und ein umfassendes Evaluationssystem wird ebenfalls mit vorangetrieben.
Der Wirtschaftszweig soll einerseits eine Verdienstmöglichkeit bieten, aber andererseits sollen Lebensmittel für kaufschwache Konsumenten entwickelt werden.
Insekten sind somit in der Lage, wirtschaftsschwache Regionen auf mehrere Arten positiv zu beeinflussen. Einerseits stellen sie eine Möglichkeit für zusätzliche Kilokalorien dar und werten die Ernährung der armen Bevölkerung auf.
Andererseits können durch den Insektenkonsum neue wirtschaftliche Infrastrukturen entstehen, die neue Arbeitsplätze generieren und das Einkommen der Bevölkerung signifikant steigern können.
Mögliche Probleme beim Verzehr von Insekten
Auch wenn der Verzehr von Insekten viele Vorteile bietet und meiner Meinung nach „die Proteinquelle der Zukunft“ darstellt, sollten Sie bei dem Verzehr dieser kleinen Tieren große Vorsicht weiten lassen.
Es sind, wie bereits erwähnt, erst drei verschiedene Insektenarten in der EU zum Verzehr freigegeben und die Kontrollen sind zudem noch sehr mangelhaft.
Insekten sind in der Lage, Krankheiten auf uns Menschen zu übertragen und können mit vielen schädlichen Bakterien, Viren und Toxinen belastet sein.
Besonders bei Insekten, welche aus Afrika und Asien stammen, wo die meisten verzehrbaren Insekten vorkommen, wird bei der Haltung sowie der Verarbeitung meistens weniger auf hohe Qualität geachtet und die Hygienestandards werden nur von sehr wenigen Züchtern eingehalten.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten „Nachteile“ auf dieser Liste nur ein sehr geringes Risiko darstellen, das nicht größer ist als das Risiko, das beim Verzehr von Fleisch oder Getreide auftritt. Und die meisten Experten sind sich einig, dass die Vorteile erheblich genug sind, um sie zu überwiegen.
Jedoch möchte ich Ihnen trotzdem einige dieser möglichen Probleme bei dem Konsum von Insekten nicht vorenthalten, da vor allem die Hygienemaßnahmen hier noch relativ gering geregelt sind und weshalb Sie Vorsicht weiten lassen sollen.
Bei dem Konsum von Insekten sollten Sie sehr stark auf deren Qualität achten und gerade in der jetzigen Zeit, würde ich Ihnen raten, dass Sie ausschließlich zu Insekten greifen, welche in der Europäischen Union geprüft und zugelassen sind. Dies ist der Mehlwurm, die Wanderheuschrecke und seit dem 10. Februar 2022 auch die Hausgrille (Heimchen).
1. Die Möglichkeit von Allergenen
Obwohl Insekten in einigen Teilen der Welt seit Generationen als Nahrung verzehrt werden, ist noch immer sehr wenig darüber bekannt, wie sie unseren Körper beeinflussen könnten.
Es ist allgemein bekannt, dass Nahrungsmittelallergien ein zunehmendes Problem darstellen. Eier, Schalentiere, Nüsse und Milch, die einst als gutartig galten, sind heute häufige Auslöser für allergische Reaktionen.
Eine Studie fand heraus, dass Insekten die gleiche Fähigkeit haben, allergische Reaktionen auszulösen wie Krebstiere (wie Garnelen und Hummer).22
Dies ist sinnvoll, wenn man bedenkt, dass Insekten und Krebstiere beide als Arthropoden klassifiziert werden, was bedeutet, dass sie ein Exoskelett und segmentierte Körper haben.
Wenn Sie also eine Schalentierallergie haben, sollten Sie sich von Grillenmehl oder gerösteten Heuschrecken fernhalten.
Die durch Insekten ausgelösten Allergien gehen meistens auf das enthaltene Chitin oder das Muskelprotein Tropomyosin zurück.
Problematisch können jedoch ebenso allergische Reaktionen auf die Futtermittel der Insekten entstehen, da hier vor allem Soja und Weizen verwendet wird.
Laut FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der vereinten Nationen) ist das Risiko, allergisch auf Insekten zu reagieren, allerdings eher gering und die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion bei Säugetieren und Pflanzen, ist heutzutage höher.
2. Bakterien
Lassen Sie uns ehrlich sein; Es gibt gute Gründe, warum wir versuchen, Insekten von unserer Nahrung fernzuhalten, anstatt sie zu essen.
Viele Insekten ernähren sich von verrottenden Stoffen: verrottende Nahrung, Tierkadaver, menschliche Ausscheidungen, die voller Bakterien sind. Dies ist eine häufige Gefahr, die mit wild gefangenen Insekten verbunden ist.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass eine kleine Menge mikrobieller Fauna und sporentragende Bakterien ihren Weg in gezüchtete Käfer finden, die wir als Nahrung verwenden. Die Insekten müssen in einer sauberen Umgebung gezüchtet werden.
Leider halten sich viele Insektenfarmen in Asien nicht unbedingt an die hohen Hygienestandards.
Es wurde ebenso festgestellt, dass Insekten schädliche, sogar tödliche Parasiten übertragen können.23
In den frühen 1950er Jahren wurde festgestellt, dass eine große Anzahl von in Malaysia lebenden Menschen mit einem Darmegel oder einem Befall mit schädlichen Bakterien infiziert waren, die sie sich durch den Verzehr von Libellen zugezogen hatten.
Es scheint, dass die Regulierung der Bedingungen, unter denen Fehler auftreten, dieses Problem ausgleichen würde. Es bedarf jedoch weiterer Forschung, bevor wir mit Sicherheit wissen, wie sicher es ist, Insekten als Grundnahrungsmittel einzuführen.
3. Anti-Nährstoffe
Dies sind die dunklen Zwillinge der Nährstoffe: Substanzen, die die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Proteine aufzunehmen und zu verwerten. Sie können den Nährwert vieler Lebensmittel beeinträchtigen, insbesondere solcher aus Pflanzen (wie Reis oder Mehl). Einige gängige Anti-Nährstoffe sind Phytinsäure, Tannine und Lektine.
Es wurde festgestellt, dass das Exoskelett oder „Chitin“ eines Insekts geringe Mengen dieser Anti-Nährstoffe enthält. Die meisten Studien haben jedoch festgestellt, dass diese Werte im Vergleich zu dem, was in pflanzlichen Lebensmitteln gefunden werden könnte, relativ niedrig sind.24
Zum Glück ist es nicht alles so dunkel.
Obwohl Chitin die Fähigkeit unseres Körpers verringert, Insektenprotein zu absorbieren, hat der Verzehr von Chitin viele gesundheitliche Vorteile.
Es ist noch nicht viel über den Gehalt an Anti-Nährstoffen in Insekten bekannt. Ob sie signifikant sind, muss weiter erforscht werden.
4. Pestizide
Über die Verwendung von Pestiziden bei der Aufzucht von Insekten wurde nur sehr wenig geforscht.
Eine Studie fand niedrige Konzentrationen bestimmter schädlicher Chemikalien. Jedoch war dies nicht größer als das, was Sie in den meisten tierischen Lebensmitteln finden würden.25
Wir können jedoch nicht die Tatsache ignorieren, dass die Verwendung von Pestiziden bei der Herstellung von essbaren Insekten weitgehend unreguliert ist, und daher birgt die Verwendung von Insekten als Nahrungsquelle ein geringes Risiko.
Das Risiko ist größer, wenn Insekten in freier Wildbahn geerntet werden, als wenn sie von einem Insektenzüchter gezüchtet werden. Sowohl in Thailand als auch in Kuwait haben weit verbreitete Gesundheitsprobleme dazu geführt, dass tote Insekten für Lebensmittel verwendet wurden, nachdem versucht worden war, landwirtschaftliche Flächen durch den Einsatz von Pestiziden zu „entsäuern“.
5. Toxine
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Pilz und einem Giftpilz?
Im Aussehen sind sie ähnlich. Doch das eine ist eine köstliche und gesunde Nahrungsquelle, während das andere giftig ist.
Bei Insekten ist es ähnlich. Etwas Wissen über Insekten ist notwendig, um zu wissen, welche gut für Sie sind und welche Sie töten könnten.
Bienen und bestimmte Ameisenarten tragen Giftstoffe in sich, um Fressfeinde abzuwehren. Dieselben Toxine können gefährlich sein, wenn Sie sie essen.
Einige Arten von Käfern tragen ein metabolisches Steroid, das zu Wachstumsverzögerungen, Unfruchtbarkeit oder der Vermännlichung von Weibchen führen kann, wenn es zu häufig konsumiert wird.26
6. Massen an Insekten um den Bedarf zu decken
Man müsste 363.000 Heuschrecken töten, um die Kalorienzahl von nur einer Kuh zu erhalten. Wie viele Insekten benötigt werden, um die Kalorien der 80 Milliarden Landtiere und etwa 0,8 – 2,3 Billionen Meerestiere zu erzeugen, die derzeit jedes Jahr getötet werden, kann nicht quantifiziert werden und wäre für unsere Vorstellungskraft absolut nicht greifbar.
Diese vorprogrammierte Massenzucht ist ein großes Problem, ein Grund, weshalb die Nachhaltig von Insekten als etwas kritisch angesehen werden sollte
Wie groß ist das Risiko?
Um sicherzugehen, dass insektenhaltige Lebensmittel für den Konsumenten unbedenklich sind, hat die Europäische Kommission im Jahr 2018 die Novel-Food-Verordnung überarbeitet, die regelt, welche Lebensmittel in den Ländern der Europäischen Union (EU) verkauft werden dürfen. Burger und Nudeln aus Insekten dürfen seitdem nur auf den Markt, wenn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sie auf ihre Sicherheit überprüft hat.
Diese Neuregelung beinhaltet zwar noch keine Haltungs- und Hygienevorschriften, ist jedoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Allerdings kommt es wegen der harten Kontrollen auch dazu, dass wir mit der Erforschung von Insekten als Lebensmittel noch relativ am Anfang stehen: Bei der kontrollierten Zucht von Insekten quasi bei null und viele Menschen sind hierbei viel zu wenig aufgeklärt, weshalb mehr als 70 % aller Deutschen (stand 2022) niemals Insekten verzehren würden, was in meinen Augen enorm Schade ist.
Denn eins ist klar: Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Massentierhaltung müssen wir unsere Ernährung ändern.
Und Grillen, Heuschrecken und Larven hätten hier im Hinblick auf ihr Nährstoffprofil sowie die Umweltbilanz erst einiges zu bieten. Denn viel Eiweiß mit einer sehr guten Verwertbarkeit, eine top CO₂-Bilanz sowie eine erheblich hohe Nachhaltigkeit weisen nur sehr wenig Lebensmittel auf.
Insekten zubereiten und verzehren
Ich weiß, Insekten sehen nicht gerade appetitlich aus und vielen Menschen ekelt der Gedanke daran, diese kleinen Käfer, Heuschrecken, usw. zu verzehren.
Jedoch gibt es unzählige Zubereitungsmethoden, wie Sie Insekten köstlich und vielseitig verzehren können, ohne dies zu bemerken.
Der erste Schritt zum Essen von Insekten besteht darin, einige zu kaufen. Aber eine Warnung: Der Markt für essbare Insekten ist noch sehr klein. Die Einzelhandelsoptionen sind begrenzt und in der Regel teurer als der Kauf von Hähnchen oder Hackfleisch pro Pfund im Lebensmittelgeschäft. Dies könnte sich in naher Zukunft ändern – das prognostizierte Wachstum der Branche weltweit wird bis 2026 auf bis zu 47 Prozent geschätzt –, aber versuchen Sie in der Zwischenzeit nicht, Käfer und Fleisch nebeneinander zu vergleichen.23
Sie können Grillen nicht auf die gleiche Weise betrachten wie ein Steak, weil Sie höchstwahrscheinlich nicht ein Pfund Grillen auf einmal essen werden. Das müssen Sie auch nicht.
Die meisten Menschen fangen damit an, Insekten nach und nach in hausgemachten Gerichten zu verwenden. Selbst wenn Sie also für Grillen genauso viel Geld ausgeben wie für ein paar Steaks, halten Ihre sechsbeinigen Befestigungen länger.
Wenn die Leute daran denken, Käfer zu essen, stellen sie sich am ehesten einen Taco mit Käfer oder eine Schüssel mit sautierten Grillen vor.
Aber die Wahrheit ist, dass Sie sich für eine weniger schockierende Alternative entscheiden können. Produkte aus Insektenprotein (Pulver, Mehl, Pasten) gibt es in Hülle und Fülle, und sie bieten einen perfekten ersten Schritt in die Entomophagie, da keine Augen, Beine oder Antennen beteiligt sind. Sie können Mehl auch im Großhandel kaufen – Grillen und Mehlwürmer sind die häufigsten – und daraus Grillen-Ingwer-Kekse oder Mehlwurm-Kekse mit Schokoladenchips backen.

Wenn Sie noch einen Schritt weiter gehen möchten, dann streuen Sie geröstete, verzehrfertige Insekten auf ein Gericht, das Sie bereits lieben. Sie können sie genauso unterheben, wie Kapern und Croûtons.
Ebenso empfehle ich Ihnen, mit verschiedenen Zubereitungsmethoden für Insekten zu experimentieren, von denen bereits unzählige auf diversen Internetseiten veröffentlicht wurden.
So wie gekochtes Hähnchen ganz anders schmeckt als gebratenes Hähnchen, möchten wahrscheinlich ebenso, dass Ihre Käfer auf eine bestimmte Weise gekocht werden und nicht auf eine andere.
Sie können sie anbraten, in Öl tränken und sogar in eine Suppe verwandeln. Seien Sie kreativ und probieren Sie sich aus.
Geschmack von Insekten
Wenn Sie keine gute Vorstellung davon haben, wie Insekten schmecken oder welche Textur sie haben, ist es vielleicht schwierig, sich vorzustellen, wie sie am besten in Rezepte passen würden.
Kulinarisch gesehen sind Grillen eines der vielseitigsten Insekten, die Sie finden können.
Sie nehmen den Geschmack von allem an, womit Sie sie kochen. Wenn Sie sie gefroren oder bereits geröstet kaufen, können Sie sie mit einem aromatischen Öl wie Sesam anbraten und mit Gewürzen herumspielen, um ihnen eine tiefere, interessantere Würze zu verleihen.
Ameisen hingegen haben dank ihrer Evolutionsgeschichte ein definierteres Geschmacksprofil. Sie verwenden Ameisensäure – auch in Zitrone enthalten – als Abwehrmechanismus gegen Fressfeinde, was ihnen eine wunderbare Würze.
Ameisen passen sehr gut zu Schalentieren und Guacamole – oder allem, wozu man einen kleinen Kick hinzufügen möchte. Sie können Ameisen somit überall dort verwenden, wo Sie normalerweise ein paar Spritzer Zitrone hinzugeben.
Mehlwürmer haben einen erdigen Geschmack, ähnlich wie Pilze oder Rüben.
Kombinieren Sie diese gerne mit Schokoladendesserts oder fügen Sie diese einem Brownie- oder Keksrezept hinzuzufügen.
Egal für welche Route Sie sich entscheiden, das Essen von Insekten kann jeden Tag zu einem Abenteuer machen. Sie können so sicher oder experimentierfreudig sein, wie Sie möchten, während Sie wissen, dass Sie zu einer gesünderen Umwelt beitragen. Lassen Sie sich überraschen und lassen Sie Ihre Vorurteile los.
Ich hätte es selbst nie für möglich gehalten, aber glauben Sie mir, vor allem gegrillte Grillen oder auch Käfer sind eine absolute Köstlichkeit und besonders etwas Grillenpulver oder Mehlwürmer in Keks- oder Kuchenteig ist für mich völlig normale geworden.
Auch geröstete oder getrocknete Insekten stellen eine Delikatesse dar und sind vor allem als Snack eine super gesunde und nachhaltige Alternative zu vielen anderen Snacks wie beispielsweise Chips und Gummibärchen.
1 https://www.wageningenacademic.com/doi/10.3920/JIFF2021.x010
2 https://ec.europa.eu/newsroom/sante/items/712990/de
3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6728817/
4 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/0261219492900206
6 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9781845694326500034
7 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26950145/
8 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20979106/
9 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5827265/
10 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25889354/
11 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32513334/
13 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34959673/
14 https://albert-schweitzer-stiftung.de/themen/umwelt/wasserverbrauch-ernaehrung
15 https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0014445
16 https://link.springer.com/article/10.1007/s13593-016-0392-8
17 https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0014445
18 https://www.fao.org/fileadmin/templates/nr/sustainability_pathways/docs/FWF_and_climate_change.pdf
19 https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.aaw4099
20 https://foodaidfoundation.org/world-hunger-statistics-2020/
21 https://www.worldhunger.org/world-hunger-and-poverty-facts-and-statistics/#produce1
22 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/nbu.12291
23 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28007452/
24 https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0022474X20301983
25 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28007452/
26 https://ift.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/1541-4337.12014
27 https://www.gminsights.com/industry-analysis/edible-insects-market
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