Der Autor des Buches "Mikronährstoffe für den leistungsorientierten Sportler" und Gründer des Newsletters "Leben in Gesundheit" Martin Nake
Martin Nake
Autor und Student

"Gesundheit ist nicht alles,
aber ohne Gesundheit ist alles nichts."

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Hallo, mein Name ist Martin Nake und ich bin Gründer von „Leben in Gesundheit“ sowie der Herausgeber dieses informativen und hilfreichen Ernährungs- sowie Gesundheitsblogs.

Mein Ziel ist es, Ihnen dank einer gesunden Ernährung ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen.

Ich möchte, dass Sie selbst über Ihre Gesundheit entscheiden können und nicht auf die Medizin bzw. Pharmaindustrie angewiesen sind. Wir Menschen können selbst, durch unsere Ernährung und unseren Lebensstil, unsere Gesundheit beeinflussen und ich gebe Ihnen wichtige Tipps, Hilfestellungen sowie hilfreiche Anleitungen, damit Sie dies durchsetzen können.

Ebenso biete ich eine individuelle Ernährungsberatung an, damit Sie endlich, von einer gesunden Ernährung und der damit eingehenden verbesserten Lebensqualität profitieren können, körperlich sowie psychisch.

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Ernährung zur Behandlung
von Depressionen

Gutes Essen für gute Laune

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Wenn der Stress ansteigt und die Stimmung nachlässt, tröstet man sich gern mit Essen. Wer von Ihnen hat sich noch nie trübselig mit einem Schokoriegel, einer Packung Eis oder einer Tüte Kartoffelchips vor den Fernseher gefläzt?

Wen wundert es, dass eine Querschnittsstudie im Jahr 2018 ergab, dass 30,3 % einer Gruppe von depressiven College. Studenten frittierte Gerichte aßen, 49 % Süßgetränke tranken und 51,8 % zwei- bis siebenmal pro Woche zuckrige Lebensmittel zu sich nahmen?! Dabei erwiesen sich Frauen als noch anfälliger für ungesundes Essen bei Depression. 1

Natürlich stopfen sich nicht alle Depressiven automatisch mit Junkfood voll, denn Depressionen wirken sich auf vielerlei Weise auf den Appetit aus.2

Bei manchen zügelt eine Depression den Appetit. Andere bekommen davon Heißhunger. Viele depressive Menschen lassen Mahlzeiten aus und essen ungesund. Das lässt sich dadurch erklären, dass es bei Depressionen oft an stimmungsregulierenden Botenstoffen wie Serotonin mangelt. Dadurch wird das Zubereiten gesunder Mahlzeiten – wie jegliche andere Selbstfürsorge zu einer echten Herausforderung. Man hat nur eines im Sinn: Ich will mich besser fühlen, und bequemes Junkfood in Form von Schokoriegeln und Kartoffelchips bietet sich als schnelle Lösung an.

Das Problem ist nur: Es ist keine Lösung. Wie wir später noch erfahren werden, kann eine hohe Zuckerzufuhr Depressionen hervorrufen und verschlimmern. Zudem erhöht sie die Wahrscheinlichkeit, dass Depressionen wiederkehren. Glücklicherweise gibt es Nahrungsmittel, die die Stimmung steigern und aufhellen können.

Wie?

Zum Teil liegt das an der faszinierenden und komplexen Beziehung zwischen Darm und Gehirn.

Darm bei Depressionen

Wie bereits bekannt sein sollte, verändern Nahrungsmittel die Bakterienarten des Darmmikrobioms maßgeblich. Die Darmflora wird möglicherweise aufgrund der Ernährung weniger vielfältig, was dazu führen kann, dass die schlechten Bakterien den guten über den Kopf wachsen. Das löst dann eine Kettenreaktion an Gesundheitsschäden aus.

Die Nahrung kann auch die chemischen Botschaften beeinflussen, welche die Darmbakterien über den Vagusnery ans Gehirn senden, und diese Signale entscheiden darüber, ob man sich depressiv und ausgelaugt oder gut und energiegeladen fühlt.

Die Theorie, dass Menschen mit Depressionen andere mikrobielle Populationen im Darm haben als Menschen ohne Depressionen, haben Wissenschaftler anfangs nach Tierversuchen aufgestellt. Wurde z. B. bei Mäusen das Geruchszentrum im Gehirn chirurgisch entfernt, zeigten die Mäuse ein depressionsähnliches Verhalten. Solche Veränderungen gingen mit Veränderungen der Darmflora einher. Mit anderen Worten: Bei Mäusen verändert das Induzieren von Depressionen die Darmflora und -aktivität.

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Studien am Menschen scheinen diese Hypothese zu bestätigen. Die Psychiaterin Stephanie Cheung und ihr Team fassten 2019 die Ergebnisse von sechs Studien zusammen, in denen die Darmgesundheit bei Patienten mit Depressionen untersucht wurde. Demzufolge hatten Patienten mit starker depressiver Störung mindestens 50 andere Bakterienarten im Darm als die Kontrollgruppe ohne starke Depressionen.3

Jüngste Forschungsergebnisse legen nahe, dass Bakterienstämme, die mit Merkmalen einer höheren Lebensqualität einhergehen, bei depressiven Personen verringert sind, während Bakterien, die Entzündungen verursachen, bei Menschen mit Depressionen oft in größerer Zahl vorkommen. Daraus ergibt sich, dass Entzündungen und Depressionen eng miteinander verbunden sind.

Pro- und Präbiotika

Wie kann man bei einer im Darm wurzelnden Depression das Darmmikrobiom zurücksetzen, um wieder zu einem gesunden Geisteszustand zurückzufinden? Die Lösung besteht darin, Probiotika und Präbiotika in der Ernährung zu erhöhen.

Probiotika sind lebende Bakterien, die beim Verzehr gesundheitsförderlich wirken. Probiotische Nahrungsmittel enthalten Bakterien, die Körper und Gehirn nützen. Eine Tierstudie der University of Virginia School of Medicine aus dem Jahr 2017 hat ergeben, dass Lactobacillus, ein Darmbakterium, das häufig in lebenden Joghurtkulturen vorkommt, bei Ratten Depressionen heilen kann. Dieses Bakterium ist ein häufiger Bestandteil von probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln für Menschen.

Vor kurzem wurden ähnliche Befunde auch beim Menschen festgestellt.

Präbiotika sind im Wesentlichen Nährstoffe für nützliche Bakterien. Es handelt sich um bestimmte Ballaststoffe, die für uns unverdaulich sind, aber nicht für die guten Bakterien im Darm. Damit Probiotika wirken können, ist es hilfreich, wenn im Darm präbiotische Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Probiotika bauen Präbiotika ab und bilden kurzkettige Fettsäuren, welche Darmentzündungen reduzieren, das Wachstum von Krebszellen blockieren und das Wachstum gesunder Zellen fördern können.

2010 untersuchte Michael Messaoudi mit seinem Team 55 gesunde Männer und Frauen, denen nach dem Zufallsprinzip entweder an 30 Tagen hintereinander ein probiotisches Präparat oder ein Placebo verabreicht wurde.4

Vor und nach der Behandlung füllten die Probanden Fragebögen über ihre Stimmung aus. Sie stellten auch Urinproben zur Verfügung, sodass ihr Cortisolspiegel, das Hauptstresshormon des Körpers, überprüft werden konnte. Im Vergleich zur Placebogruppe hatten die Teilnehmer der probiotischen Gruppe weniger Depressionen zu beklagen und wiesen auch niedrigere Cortisolspiegel im Urin auf, was darauf hinweist, dass ihr Gehirn weniger depressiv und weniger gestresst war.

Warum war das so?

Bestimmte Arten von Darmbakterien können im Gehirn die Konzentration von Stoffen wie Gamma-Aminobuttersäure steigern, was die Linderung von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen beschleunigen kann.5

Probiotika sind als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, aber besser ist es, den Gehalt an freundlichen Kleinstlebewesen durch die Nahrung selbst zu erhöhen. Joghurt mit lebendigen Kulturen ist eine der besten Quellen für Probiotika. Meiden sollte man allerdings Fruchtjoghurt mit hohem Zuckerzusatz. Andere probiotisch reichhaltige Nahrungsmittel sind Tempeh, Miso und Natto (fermentierte Sojabohnenprodukte), Sauerkraut, Kefir (saurer Joghurt), Kimchi (auf koreanische Art Eingemachtes), Kombucha (ein fermentiertes Teegetränk), Buttermilch; außerdem bestimmte Käsesorten wie Cheddar, Mozzarella oder Gouda.

Präbiotische Lebensmittel sind z. B. Bohnen und andere Hülsenfrüchte, Hafer, Bananen, Beeren, Knoblauch, Zwiebeln, Löwenzahn, Spargel, Topinambur und Lauch.

Omega 3 Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind für die seelische Gesundheit äußert wichtig und spielt gerade bei Depressionen eine große Rolle.

Omega-3-Fettsäuren werden für den normalen Körperstoffwechsel gebraucht – sie sind ein wichtiger Bestandteil der Zellmembran und ein Rohmaterial für die Herstellung der Hormone, welche die Blutgerinnung, die Spannung der Arterienwände und Entzündungen regulieren. Da wir sie jedoch nicht selbst herstellen können, müssen wir Omega-3-Fettsäuren aus der Nahrung beziehen. Deshalb nennen wir sie essenzielle Fette. Die drei wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Alle drei sind wichtig für den Körper und erfüllen eine Reihe von Aufgaben, vor allem in der Zellmembran.

EPA und DHA sind die beiden Omega-3-Fettsäuren, die bei Gemütszustandsstörungen entscheidende Rollen spielen. Daher ist es besonders wichtig, dass man genug davon bekommt. Wie wichtig Omega-3-Fettsäuren bei der Bekämpfung von Depressionen sind, ist zwar nicht unumstritten, aber die meisten Studien schreiben ihnen einen großen Nutzen zu. Darunter auch eine 2016 durchgeführte Analyse von 13 randomisierten kontrollierten Studien mit 1233 schwer depressiven Patienten.

Darin wurde eine vorteilhafte Gesamtwirkung von Omega-3-Fettsäuren bei Patienten mit schwerer Depression festgestellt, insbesondere bei Teilnehmern, die höhere Mengen an EPA verzehrten, und bei solchen, die Antidepressiva einnahmen.6

Omega-3-Fettsäuren fördern die Hirngesundheit, indem sie Entzündungsmarker senken und Neuronen vor übermäßiger Entzündung schützen. Entscheidend ist ein gesundes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die in unterschiedlichen Nahrungsmitteln enthalten sind. In der typischen westlichen Ernährung kommen reichlich Omega-6-Fettsäuren vor, wogegen Omega-3-Fettsäuren viel seltener sind. Das übliche Verhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3 beträgt etwa 15:1, das optimale Verhältnis liegt aber eher bei 4:1.7

Das bedeutet, dass die meisten weniger Omega-6 und mehr Omega-3 essen sollten. Tatsächlich haben Studien ergeben, dass Menschen mit hohem Omega-6-Gehalt im Speiseplan ein mehr als vierfach höheres Depressionsrisiko haben als Menschen, die Nahrungsmittel mit hohem Omega-3-Gehalt konsumieren. Der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohem Omega-6-Gehalt, etwa von fettreichem Käse, fettem roten Fleisch, Maisöl oder Palmöl kann also das Risiko einer Depressionserkrankung erhöhen.

Andersherum gilt: Wer Nahrungsmittel mit hohem Omega-3-Gehalt – also etwa fetten Fisch, Walnüsse, Pflanzenöle und dunkles Blattgemüse – isst, schützt sich damit möglicherweise vor Depressionen.

Der beste Lieferant von Omega-3-Fettsäuren und von EPA und DHA im Besonderen ist Fisch. Vor allem fette Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering und Sardine enthalten sehr viel Omega-3-Fettsären. Fische mit geringerem Fettgehalt, z. B. Barsch, Tilapia und Kabeljau, sind ebenso wie Schalentiere nicht ganz so reich an Omega-3, haben aber immer noch erhebliche Mengen.

Zuchtfisch enthält normalerweise mehr EPA und DHA als Fisch aus Wildfang, aber das hängt auch vom Futter ab. Fische stellen die Omega-3-Fettsäuren nicht selbst her, sondern beziehen sie aus Mikroalgen. Die Fische fressen Phytoplankton, welches wiederum Mikroalgen verzehrt, und reichern so Omega-3-Fettsäuren im Körpergewebe an.

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Omega-3-Fettsäuren sind auch in anderen Nahrungsmitteln enthalten, allerdings liefert keines so viel wie fetter Fisch. Weiderind hat mehr Omega-3 als Rindfleisch aus Stallmast. Für Alpha-Linolensäure gibt es pflanzliche Quellen wie Edamame, Walnüsse und Chiasamen; außerdem kommen immer mehr mit Omega-3 angereicherte Nahrungsmittel auf den Markt, darunter Eier, Milch und Joghurt.

Buntes Vitamin ABC

Viele Vitamine helfen bei der Vorbeugung und Linderung von Depressionen. Die wichtigsten Vitamine sind die B Vitamine. Ein Mangel an Vitamin B₁, führt zu einem Folsäuremangel, der letztendlich zu einem Abbau von Gehirnzellen beitragen kann, besonders im Hippocampus.

Dieser Hirnzellabbau wird als Hippocampus-Atrophie bezeichnet und ist mit Depressionen verbunden. Der Hippocampus ist ein wichtiger Teil des Gehirns, der eine tragende Rolle bei Lern- und Erinnerungsprozessen spielt. Daher verlieren depressive Patienten manchmal die Fähigkeit, neue Wege der Stressbewältigung zu erlernen.

Bei Patienten mit Folsäuremangel ist Depression das häufigste Symptom.8

Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Depressionen umso schwerer sind, je niedriger der Folsäurespiegel ist.9

Neben ihrer Rolle im Hippocampus hat Folsäure ebenso einen Einfluss auf die Serotoninsynthese, und bei Depressionen mangelt es häufig an Serotonin.10

Aus diesem Grund sollten Sie auf eine optimale Versorgung sowohl mit Vitamin B₁ als auch mit Folsäure achten, um Depressionen zu verhindern oder zu behandeln.

Genießen Sie reichlich Hülsenfrüchte, Zitrusfrüchte, Bananen, Avocados, Kohl- und Blattgemüse, Spargel, Nüsse und Saaten sowie Fisch und Schalentiere. Die Vitamine B₁ (Thiamin) und B. (Pyridoxin) sind ebenfalls wichtig für die Vorbeugung und Linderung von Depressionen, denn sie sind im Gehirn an der Produktion von Botenstoffen beteiligt, welche die Stimmung regulieren. Diese Vitamine sind in den im vorherigen Absatz genannten Nahrungsmitteln sowie in Sojabohnen und Vollkornprodukten reichlich vorhanden.

Vitamin A ermöglicht nützliche Hirnfunktionen wie das Wachstum und die Anpassung von Neuronen.11

Wie bei Vitamin B₁ kann ein Mangel an Vitamin A zu einer Schrumpfung bestimmter Hirnregionen führen und die Stressresistenz des Gehirns mindern.12

2016 hat eine Studie ergeben, dass Vitamin A die Müdigkeit und Depression von Multiple-Sklerose-Patienten signifikant verbessern kann.13

Ein Zuviel an Retinsäure (ein Stoffwechselprodukt aus Vitamin A) wird jedoch auch mit Depressionen und Selbstmord in Verbindung gebracht.14

Aber die Menge an Vitamin A, die man einnehmen müsste, um solche negativen Folgen zu spüren zu bekommen, geht weit über die Mengen einer gesunden, abwechslungsreichen Ernährung hinaus. Langen Sie also bei Vitamin-A-reichen Speisen wie Süßkartoffeln, Karotten, Spinat und Augenbohnen ruhig zu.

Auch Vitamin C ist wichtig für das Funktionieren des Gehirns, da es die Neurotransmittersynthese reguliert.15

Mehrere Beobachtungsstudien legen einen Zusammenhang zwischen niedrigem Vitamin-C-Spiegel und Depression nahe.16

Holen Sie sich Vitamin C aus Zitrusfrüchten, Melonen, Erdbeeren und Kreuzblütlern wie Brokkoli, Blumenkohl und Rosenkohl.

Wertvolle Mineralien und Spurenelemente

Im Hirn ist Eisen ein Baustoff für die Schutzhülle der Neuronen und hilft bei
der Steuerung der Synthese von bestimmten Stoffen und chemischen Bahnen, die für die Stimmung wichtig sind.17

Vor allem findet sich eine große Eisenkonzentration in den Basalganglien, einer Ansammlung von Gehirnzellen, die ebenfalls an Depressionen beteiligt sind.18

In klinischen Studien hat man einen niedrigen Eisenspiegel mit Depression in Verbindung gebracht.19

Gute Eisenlieferanten sind Schalentiere, mageres rotes Fleisch und Innereien (in Maßen), Hülsenfrüchte, Kürbiskerne, Brokkoli und dunkle Schokolade (wobei jede Süßigkeit in Maßen gegessen werden sollte).

Auch Magnesium ist wichtig für den Betrieb des Gehirns. Der erste Bericht über die Magnesiumgabe bei erregter Depression wurde 1921 veröffentlicht und meldete Erfolg bei sage und schreibe 220 von 250 Fällen. Seitdem haben unzählige Studien belegt, dass Depressionen mit Magnesiummangel zusammenhängen.20

Mehrere Fallstudien, bei denen Patienten mit 125 bis 300 mg Magnesium behandelt wurden, ergaben eine rasche Erholung von schweren Depressionen, oft in weniger als einer Woche. Wie lässt sich genug Magnesium über die Nahrung aufnehmen?

Indem Sie mehr Avocados, Nüsse und Saaten, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte essen sowie Omega-3-haltige Fische wie Lachs und Makrele.

Bei Kalium ist das Bild zwar nicht so klar, aber einige Studien haben ergeben, dass eine höhere Kaliumzufuhr die Stimmung verbessern kann.21

Reich an Kalium sind Süßkartoffeln, Bananen, Pilze, Orangen, Erbsen und Gurken.

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Die Studienlage spricht insgesamt stark für einen positiven Zusammenhang zwischen Zinkmangel und Depressionsrisiko und für die Annahme, dass Zinkpräparate depressive Symptome reduzieren.22

Eine Metaanalyse von 17 Studien hat festgestellt, dass depressive Probanden einen niedrigeren Zinkspiegel im Blut haben als Kontrollgruppenteilnehmer.23 Zink hilft wahrscheinlich, indem es die Entzündlichkeit des Gehirns senkt.24

In Meeresfrüchten (besonders in gekochten Austern), magerem Rindfleisch und Geflügel finden sich hohe Zinkkonzentrationen, während geringe Mengen in Bohnen, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten sind.

Schließlich weisen mehrere Studien noch darauf hin, dass eine Ernährung mit hohem Selengehalt die gemessene Stimmung signifikant verbessert.25

Paranüsse sind voll davon.

Aminosäuren und Serotonin

Aminosäuren gelten als Bausteine von Proteinen. Neun der 20 Aminosäuren sind essenziell – das heißt, der Körper kann sie nicht herstellen und wir müssen sie über unsere Ernährung aufnehmen. Dies sind Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Wir brauchen Tryptophan zur Energiegewinnung und die Neurotransmitter Serotonin und Melatonin. Serotonin unterstützt die Stimmung und Melatonin hilft uns beim Einschlafen. Um Tryptophan in Serotonin und Melatonin umzuwandeln, müssen wir auch ausreichende Mengen anderer Ernährungs-Cofaktoren haben, darunter Vitamin B6, Magnesium, Vitamin C, Zink, Eisen und Folsäure.

Wenn wir unter starkem Stress stehen, kann Tryptophan entweder psychisch oder physisch in Chinolinsäure anstelle von Serotonin umgewandelt werden. Chinolinsäure ist ein Neurotoxin, von dem festgestellt wurde, dass es bei einigen Personen mit verstärkten depressiven Symptomen korreliert. Studien haben bei einigen Gruppen von Menschen mit Depressionen einen Zusammenhang zwischen niedrigeren Tryptophanspiegeln (und höheren Chinolinsäurespiegeln) gefunden.26

Tryptophan ist in vielen proteinreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Geflügel (insbesondere Truthahn), Fisch, Bohnen, Eiern, Linsen, Nüssen und Samen enthalten. Eine Portion (z. B. eine Handvoll) Protein zu jeder Mahlzeit ist wichtig, um dem Körper das zu geben, was er benötigt, um viele lebenswichtige Funktionen im Körper auszuführen. Proteinpulver können eine bequeme und einfach einzunehmende Quelle für Aminosäuren sein. Suchen Sie nach Proteinpulvern, die frei von künstlichen Süßstoffen sind. Künstliche Süßstoffe wie Aspartam sind in vielen Diätgetränken und zuckerfreien Süßigkeiten enthalten. Aspartam kann die Bildung von Serotonin blockieren und Kopfschmerzen, Schlafstörungen und schlechte Laune verursachen.

Damit Ihr Körper das Beste aus dem Tryptophan herausholen kann, benötigt er Kohlenhydrate, damit Tryptophan in das Gehirn gelangt, wo es verwendet werden kann. Es kann hilfreich sein, komplexe Kohlenhydrate gleichzeitig mit Protein zu essen.

Kräuter und Gewürze

Womit würzt man besten das nährstoffreiche, gegrillte Fischfilet oder das Wokgemüse? Die folgenden Kräuter und Gewürze können beim Kampf gegen Depressionen helfen. In Kombination mit den bereits gesprochenen Lebensmittel, welche antidepressiv wirken, verdoppelt sich die stimmungsaufhellende Wirkung.

Ein wichtiger allgemeiner Vorteil von Gewürzen ist ihre antioxidative Wirkung. Antioxidativ bedeutet, dass sie dem Gehirn dabei helfen, schädliche freie Radikale abzuwehren, um so den gewebeschädigenden oxidativen Stress zu verhindern. Es gibt ein Maß für die antioxidative Wirksamkeit von Gewürzen, die sogenannte Sauerstoffradikal-Absorptionskapazität ORAC (Oxygen radical absorbance capacity). In dieser ORAC-Tabelle geht hervor, welche Gewürze antioxidativ am günstigsten sind. Zu diesen sollten Sie beim Kochen so oft wie möglich greifen.

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Safran: Im Jahr 2013 hat eine Metaanalyse von fünf zuvor veröffentlichten randomisierten, kontrollierten Studien die Auswirkungen von Safran-Supplementation auf schwere Depressionssymptome untersucht.27

Alle fünf Studien ergaben, dass Safran im Vergleich zum Placebo die Depressionssymptome signifikant reduzierte. Eine Studie aus dem Jahr 2017 hat gezeigt, dass 15 mg Safran bei der Linderung depressiver Symptome ebenso wirksam sind wie 20 mg Prozac! Die geheime Kraft des Safrans kannte offenbar schon Christopher Catton, ein englischer Kräuterkenner des 19. Jahrhunderts, der einmal sagte: »Safran vermag den Geist zu beleben, und diese Wohltat dringt nach und nach bis ins Herz und ruft Lachen und Frohsinn hervor.28

Zwar ist die genaue Wirkweise nicht bekannt, aber im Tierversuch erhöht Safran die Spiegel der Gute-Laune-Botenstoffe Glutamat und Dopamin.29

Da Safran dem Gewichtspreis nach teurer ist als Gold, und sein Geschmack andere Aromen überdecken kann, sollten Sie eine Prise und keine Handvoll verwenden! Nehmen Sie ein paar Fädchen und fügen Sie sie Gemüse- und Reisgerichten wie Safranrisotto oder Biryani hinzu. Sie können Safran auch als Präparat oder Extrakt kaufen, aber wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie vor der Einnahme Ihren Arzt fragen.

Kurkuma: Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2017 hat sechs klinische Studien ausgewertet, in denen der in Kurkuma enthaltene Wirkstoff, das Curcumin, als Mittel gegen Depressionen getestet wurde.30

Sie kam zu dem Schluss, dass Kurkuma deutlich besser Depressionssymptome lindert als ein Placebo. Wie gelingt dem Gewürz eine solche Heilwirkung? Vereinfacht gesagt, passt es die Gehirnchemie an und schützt die Gehirnzellen vor Giftschäden, die zu Depressionen führen. Die wirksame Dosis beträgt 500 bis 1000 mg pro Tag. Zwar liest man überall, dass ein Teelöffel Kurkuma etwa 200 mg Curcumin enthält, aber das stimmt nicht ganz. Da der Gewichtsanteil des Curcumins bei ungefähr 2 % liegt, enthält ein Esslöffel (oder drei Teelöffel) bei 6,8 g tatsächlich nur rund 0,136 g Curcumin oder 136 mg. Aber mehr als ein Teelöffel Kurkuma überwürzt jedes Gericht. Eine mögliche Lösung wäre daher, täglich mehrere Gerichte mit einem oder zwei Teelöffeln Kurkuma zuzubereiten: Verleihen Sie Suppen und Eintöpfen einen Hauch Kurkuma oder fügen Sie es Ihrem Smoothie hinzu. Bereiten Sie sich einen heißen Tee daraus oder streuen Sie eine Prise ins Salatdressing. Beachten Sie, dass Piperin, ein Bestandteil von schwarzem Pfeffer, die Absorption und Bioverfügbarkeit von Curcumin um 2000 % erhöht. 31

Wenn Sie also Kurkuma verwenden, fügen Sie immer auch frisch gemahlenen Pfeffer hinzu.

Oregano: Der in Oregano enthaltene Wirkstoff Carvacrol hat bei Mäusen eine antidepressive Wirkung gezeigt.32

Andere Forscher haben Carvacroi im Tierversuch auch mit neuroprotektiven und antidepressiven Wirkungen in Verbindung gebracht. Bisher gibt es keine derartigen Studien am Menschen. Trotzdem glaube ich, dass Carvacrol sehr wahrscheinlich zum Schutz des Hirngewebes beiträgt. Oregano kommt in vielen Landesküchen vor, ist eine Grundzutat meines griechischen Salatdressings, eignet sich zum Marinieren von Oliven und Feta-Käse und schmeckt köstlich auf Ofengemüse.

Auch Lavendel, Passionsblume und Kamille können ebenso bei Depressionen helfen und als natürliche Stimmungsaufheller wirken.33

Am einfachsten genießt man sie als Tee.

Fazit

Wenn Sie sich niedergeschlagen fühlen, sehnen Sie sich vielleicht nach kalorienreichen, zuckerhaltigen Lebensmitteln wie Eiscreme oder Keksen, um Ihre Laune zu verbessern.

Das mag Ihnen zwar einen Zuckerrausch bescheren, ist aber auf lange Sicht nicht hilfreich – und kann auch negative Folgen haben.

Stattdessen sollten Sie zu gesunden Lebensmitteln greifen, die nachweislich nicht nur Ihre Stimmung heben, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit fördern.

Falls es Sie überfordert, im Supermarktgedränge daran zu denken, welche Nährstoffe noch mal in welchem Produkt vorkommen, dann haben Sie mein volles Verständnis. Welche Lebensmittel im Kampf gegen Depressionen auf Ihrer Seite stehen und welche nicht, können Sie viel einfacher auseinanderhalten, indem Sie sich grundsätzlich eine Ernährungsweise angewöhnen, die vom Wesen her zu hirnfreundlichen Nahrungsmitteln tendiert – und weg von stimmungsverderbenden wie Zucker, einfache Kohlenhydrate, stark verarbeitete Lebensmittel und schlechte Fette.

1 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29974771/

2 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2738337/

3 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7140990/

4 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20974015/

5 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5641835/

6 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26978738/

7 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12442909/

8 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9212690/

9 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20841559/

10 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3405681/

11 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3169332/

12 https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.191369798

13 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26996107/

14 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2704911/

15 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6071228/

16 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25835231/

17 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25154570/

18 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10710164/

19 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29603506/

20 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK507265/

21 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9396014/

22 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29747386/

23 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23806573/

24 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20156515/

25 https://naldc.nal.usda.gov/download/45205/PDF

26 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34252568/

27 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24299602/

28 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5943931/

29 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26468457/

30 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28236605/

31 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5664031/

32 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20608992/

33 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29464801/

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